Die österreichische Datenschutzorganisation Noyb hat offiziell Beschwerde gegen Ubisoft eingereicht. Hintergrund sind Vorwürfe, dass der Publisher bei Singleplayer-Spielen Daten der Nutzer sammle – ohne gültige rechtliche Grundlage nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Zwang zur Internetverbindung im Fokus
Wie Noyb in einer aktuellen Mitteilung erklärt, verlangt Ubisoft auch bei Spielen ohne Online-Features eine Internetverbindung, sobald diese gestartet werden. Dadurch könne das Unternehmen unter anderem erfassen, wann ein Spiel gestartet oder beendet wird und wie lange es gespielt wird.
Nach Angaben der Organisation habe Ubisoft trotz direkter Nachfrage keine ausreichende Erklärung geliefert, warum diese Daten erfasst werden. Laut Noyb fehle eine rechtliche Grundlage, da solche Datenerhebungen nur erlaubt sind, wenn sie wirklich notwendig sind.
Mögliche Strafe: Bis zu 92 Millionen Euro
Sollte die österreichische Datenschutzbehörde die Beschwerde annehmen und eine Sanktion verhängen, könnte auf Ubisoft eine Geldstrafe von bis zu 92 Millionen Euro zukommen. Zusätzlich fordert Noyb, dass Ubisoft alle erhobenen personenbezogenen Daten, die ohne gültige Grundlage gesammelt wurden, löscht.
Ob Ubisoft auf die Vorwürfe reagieren wird, bleibt abzuwarten. Eine Anfrage zur Stellungnahme wurde gestellt, eine Antwort steht bislang aus.