Apple ist bekannt für sein geschlossenes Ökosystem – ein Vorteil für Nutzer, die sich innerhalb der Apple-Welt bewegen, aber oft ein Hindernis für alle, die Geräte anderer Hersteller nutzen. Die Europäische Union hat nun Maßnahmen ergriffen, um den Konzern zu mehr Offenheit zu zwingen.
Grundlage dafür ist das Digital Markets Act (DMA), ein Gesetz, das 2022 in Kraft trat und große Tech-Unternehmen daran hindern soll, durch geschlossene Systeme den Wettbewerb zu behindern. Zum ersten Mal greift die EU nun mit klaren Vorgaben durch, um Apple zu mehr Kompatibilität mit Drittanbietern zu verpflichten.
Die neuen Vorschriften der EU-Kommission teilen sich in zwei Bereiche auf: Konnektivität und Transparenz.
- Konnektivität: Apple muss Drittanbietern mehr Zugriff auf Funktionen wie AirDrop, Bluetooth-Pairing und Peer-to-Peer-Verbindungen gewähren.
- Transparenz: Externe Entwickler sollen besseren Zugang zu Updates, technischen Informationen und einer verlässlichen Kommunikation erhalten.
Agustin Reyna, Generaldirektor der Verbraucherorganisation BEUC, kritisierte Apples bisherige Strategie: „Zu lange hat Apple eine Mauer um seine Produkte gebaut und Interoperabilität verhindert.“
Die neuen Regeln könnten dazu führen, dass Nutzer künftig mehr Auswahl haben, wenn es um Zubehör und kompatible Geräte geht. Bisher galt: Wer sich für Apple entscheidet, bleibt oft in einem geschlossenen System gefangen. Wenn Drittanbieter nun endlich besseren Zugang bekommen, könnte das für mehr Wettbewerb, niedrigere Preise und eine größere Produktvielfalt sorgen.
Apple wird sich an diese Vorgaben halten müssen, wenn das Unternehmen weiterhin in Europa aktiv bleiben will. Ob und wie stark sich die Änderungen tatsächlich auf das Nutzererlebnis auswirken, bleibt abzuwarten. Fest steht: Die EU setzt ein klares Zeichen gegen die Marktabschottung großer Tech-Konzerne.