Vor rund einem Jahr haben sich ein paar Gamer zusammengeschlossen und gemeinsam eine Initiative gegen das Aussterben von Videospielen ins Leben gerufen. Vor der europäischen Kommission möchten die Gründer erwirken, dass Publisher in Zukunft nicht einfach mehr die Server ihrer Live-Action Spiele abschalten können, ohne eine Alternative zu bieten. Ohne diese Alternative werden Single- und Multiplayer-Spiele, deren Funktionalität von einem Server anhängig sind, einfach unbrauchbar. Vor nicht allzu langer Zeit hat dieses Schicksal schon Ubisofts beliebten Racer The Crew betroffen. Anfang nächstes Jahr trifft es mit BioWares Online-Action-Titel Anthem den nächsten großen Titel.
Schon über eine Millionen Unterstützer
Doch die Bürgerinitiative 045 fordert mit der Petition Stop Destroying Videogames, dass der Abschaltung von Servern aufgrund von beispielsweise schwindenden Spielerzahlen, ein Riegel vorgeschoben wird. Seit Ende Juli letzten Jahres kann daher jeder, der ebenfalls keine Lust mehr auf zeitlich begrenzten Zugang zu seinen Spielen haben will, die Petition mit einer Unterschrift unterstützen.
Rund eine Millionen Unterschriften waren dabei das erklärte Ziel. Doch vor der ablaufenden Deadline am 31. Juli haben inzwischen schon über 1.2 Millionen Gamer die Petition unterzeichnet. Mit rund 257.000 Unterschriften sind wir aus Deutschland an der Spitze der Unterstützern. Auf Platz zwei finden sich rund 133.000 Spieler aus Polen zusammen und unsere französischen Nachbarn sind mit knapp 127.000 Unterschriften ebenfalls unter den Top Drei.
Alternativen
Bleibt natürlich die Frage, wie denn eine alternative Zukunft aussehen könnte, sofern die Petition erfolgreich wird. Das wird natürlich nicht einfach pauschal möglich sein, sondern ist stark situationsabhängig. Dennoch möchte man Publisher dazu verpflichten, auch nach Ende des Online-Dienstes ein Spiel funktionsfähig zu erhalten. Zum Beispiel wäre eine Alternative, dass Spieler einfach eigene Server erstellen könnten, wenn die offiziellen mal vom Netz genommen werden. So ähnlich haben es passionierte Spieler zum Beispiel auch beim ersten Ableger von The Crew gemacht. Unter dem Projektnamen The Crew Unlimited arbeiten die Spieler gerade an einem eigenen Server, der in der finalen Version nicht nur von PC-Spielern dann genutzt werden kann, sondern auch Konsoleros die Möglichkeit bieten soll, die Geschichte von Alex Taylor und der 5-10 Crew jederzeit wieder zu erleben.
Um die Arbeit von solchen Projekten in Zukunft leichter zu machen, sollen Publisher vorab schon tätig werden und einen Offline-Patch bereitstellen. Somit können Singleplayer-Spiele auch offline weiterhin gespielt werden und Multiplayer-Komponenten mittels Server-Erstellung Spieler miteinander zocken lassen.
Damit die Initiative erfolgreich ist, sind wie bereits erwähnt eine Millionen Unterschriften nötig. Darüber hinaus muss aber auch ein gewisser Schwellenwert an Unterstützern in mindestens sieben Ländern erreicht werden. Die Petition hat hingegen diesen Schwellenwert in allen 27 Ländern der europäischen Union geknackt. Zwar ist das Ziel damit schon mehr als erreicht, aber seinen Namen dennoch unter die Petition zu setzen kann definitiv nicht schaden.