Wie ihr womöglich durch meine Reviews in der Vergangenheit oder auch durch meine Streams erfahren habt, bin ich Fan von Simulations-Spielen, vor allem Job-Simulationen haben es mir angetan. Davon gibt es viele, das wohl bekannteste ist der Landwirtschafts-Simulator der auch noch dieses Jahr erscheinen wird. Doch bevor wir dazu kommen, kommen wir zum Bus Simulator 21, vom Entwickler Stillalive Studios und Publisher Astragon. Bekannt vor allem für den erfolgreichen Vorgänger, den Bus Simulator 18. In diesem Test möchte ich mal die Unterschiede aufgreifen und was so der 21er besser bzw. schlechter macht als sein Vorgänger.
Zu Beginn möchte ich euch ein kleines Geheimnis anvertrauen. In meiner Jugend war ich ein großer Fan von Bussen, wenn man mich damals gefragt hätte was ich mal werden will, dann wäre es nicht Astronaut, Polizist oder Pilot gewesen, nein es wäre der Busfahrer. Womöglich wäre ich das heute auch wenn ich nicht mein Hobby zum Beruf gemacht hätte. Heute fahre ich Busse, wenn dann nur virtuell und da ist es doch genial das es so Spiele wie den Bus Simulator gibt und der Bus Simulator bietet uns einiges. Denn wir sind nicht nur Busfahrer, sondern Unternehmer. Wir fahren nicht nur Busse, wir kaufen und verkaufen sie, erstellen Routen und verbinden so Stadtteile, damit die Bürger unserer Stadt dahin kommen wo sie hin wollen. An sich, hat sich am Spielprinzip nicht viel verändert, bis auf das wir jetzt keine Fahrer mehr für unsere Busse einstellen, wie es noch im Bus Simulator 18 war. Dafür haben wir aber eine richtige Open World erhalten.
Das zentrale Element im Vorgänger war das Menü, hier organisierten wir alles und begannen auch unsere Routen. Erst wenn wir eine Route ausgewählt hatten und diese auch starteten, konnten wir auch in der Welt unterwegs sein. Im 21er hat man dies geändert, hier ist die Open World das zentrale Element, wo wir uns frei bewegen können und wo wir auch unsere Busse in Aktion sehen. Jeder Zeit können wir in ein Bus einsteigen, die Fahrgäste kontrollieren oder selbst den Bus steuern und dies hat Stillalive echt gut umgesetzt. Wie schon seine Vorgänger versucht Stillalive Studios die Simulation so nah wie möglich umzusetzen. Abhängig vom Schwierigkeitsgrad, den wir zu Beginn des Spiels wählen, werden gewisse Elemente simuliert oder automatisch von der KI übernommen. Dazu gehört das Öffnen der Türen, das absenken des Busses und auch die komplexität des Motorstarts. Je schwieriger der Schwierigkeitsgrad ist, desto mehr Elemente müssen wir selbst in die Hand nehmen.
Neben der Bussteuerung ist die Atmosphäre auch gut umgesetzt. Wir fahren nicht einfach nur eine normale langweilige Busroute, wo wir von Haltestelle zu Haltestelle fahren, Türen öffne und wieder schließen. Wir erleben einiges mehr, dazu gehört der Ticketverkauf, das herausfahren der Behindertenrampe, das gemurmel der Fahrgäste, wo wir erfahren das jeder seine Katze Maunzi nennt, jeder Fan der Serie Spring of Affection ist und jeder große Fans der Band No bzw. All Direction ist. Zudem werden wir auch noch beschimpft wenn wir zu schnell fahren oder zu viele Schlaglöcher mitnehmen, wir werden aber auch gelobt wenn wir pünktlich sind oder perfekt an einer Haltestelle halten. Dafür dürfen wir aber auch unsere Fahrgäste belehren, wenn sie zu laut Musik hören, einschlafen oder mal wieder in der Tür stehen. Wen ich gerne im Spiel belehren würde wäre die echt dumme KI. Es ist sehr nice und es fördert auch die Simulation das Autos und NPCs unterwegs sind, aber was haben sich hier die Entwickler von Stillalive gedacht. Die NPCs bewegen sich wie Zombies, regelrecht schleichen sie über die Map wie Schildkröten, bleiben ohne erkenntlichen Grund stehen oder wenn man sich mit dem Bus ihnen nähert laufen sie plötzlich los als wären sie grad von einer Hornisse gestochen worden. Genauso schlimm sind die Autos, die es zum Beispiel nicht verstehen wie man an einer Baustelle vorbei fährt oder die nicht wissen, wie man sich an einer Kreuzung verhält. Diese Probleme führen dann dazu das man im Stau steht, nicht voran kommt und seine Route zeitlich nicht einhalten kann.
Die neue Welt die wir in Bus Simulator 21 befahren ist Angel Shores die der amerikanischen Stadt San Francisco nachempfunden wurde. Die Stadt hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten und auch einige interessante Viertel. Zudem sieht die Welt auch recht gut aus, sofern man nicht genau ins Detail geht. Hier und da sind die Texturen nicht so gut gelungen, zudem sehen die Ausschnitte der Innenräume recht pixelig. Auch die NPCs könnten besser aussehen, wie auch die Animationen und die Kollisionsabfragen. Außerdem warum tun einige NPCs so als würden sie ein Regenschirm tragen obwohl keiner zu sehen ist?
Am besten dafür sehen die Busse aus, deren Detailgrad ist sehr gut umgesetzt. Man sieht worauf Stillalive den grafischen Fokus gesetzt hat. Die Armaturen, die Sitzbezüge, das Interieur und die Lackierungen der 30 offiziell lizenzierten Busse kommen sehr gut weg, im wahrsten Sinne, unter anderem ist auch das Fahrgefühl beeindruckend, man fühlt eindeutig die unterschiede.
Auch beim Sound merkt man wo Stillalive den Fokus gesetzt hat. Die Busse hören sich echt gelungen. Das Brummen der Verbrenner oder Zischen der Elektromotoren, sehr nice. Was nervlich ist, sind die Voices der Fahrgäste. Zwar ist die Palette deutlich größer, jedoch ist diese recht schnell abgearbeitet und die Sätze werden recht schnell nervig. Dies liegt vor allem auch daran, das ein Satz dem anderen Folgt, selbst sogar wenn nicht mal ein Fahrgast im Bus sitzt. Komisch auch, wenn man männliche Stimmen hört aber kein Mann im Bus sitzt. Was mir durchaus gefällt ist das man die Palette durch Voices von Influencern ergänzt hat, somit hören wir zum Beispiel ein Gronkh oder auch andere bekannte Persönlichkeiten. Aber keine Angst mich hört ihr zum Glück nicht im Spiel.
The Review
Bus Simulator 21 (PC)
Bus Simulator 21 ist definitiv eine sehr gute Weiterentwicklung der Serie. Das man die Open-World mehr in den Fokus gestellt hat und das zentrale Element nicht mehr das Menü ist, ist eine hervorragende Entscheidung gewesen. Zwar gibt es hier und da einiges was man besser machen könnte, wie zum Beispiel die NPCs oder die KI, die echt frustrierend sein kann. Doch das wichtigste, die Simulation der Busse, ist dem Entwickler wirklich gut gelungen.
PROS
- Große weitläufige Open-World
- 2 Maps stehen zur Auswahl
- Detailgrad der Busse
- Kampagnen motivieren meistens
- Leichter Multiplayer-Einstieg
- 30 lizenzierte Busse
CONS
- NPCs wirken wie Zombies
- Maps könnten grafisch besser aussehen
- KI-Vekehr ist eine Katastrophe
- Ein paar Bugs und Optimierungsprobleme
- Menü unübersichtlich und unverständlich
- Passagier-Sprüche nervig