Vor rund dreieinhalb Jahren, mitten während einer Klimakatastrophe, gingen die ersten Meldungen zu einem kommenden SciFi-Survival-Spiel von Far From Home über den News Ticker. Ende Juni 2023 kam dann auch schon das postapokalyptische Abenteuer samt Early Access Status heraus, bevor es rund zwei Jahre später jüngst den vollen Release erfahren hat. Wir haben uns die Welt von Forever Skies angeschaut und verraten euch, warum das Spiel in seiner finalen Version nicht nur spannend ist, sondern warum auch der Zeitpunkt der Ankündigung perfekt gepasst hat. Oh und noch ein kleiner Hinweis vorweg: um niemandem zu spoilern, werde ich nur den Anfang des Spiels beleuchten und euch anhand daran das Spiel näher bringen. Dann könnt ihr nämlich selbst das Abenteuer erleben.
Ganz schlechtes Klima
Dabei hatte ich ja bereits in meinem Preview-Artikel von einer postapokalyptischen und einer ökologisch ziemlich geschwächten Welt erzählt. Denn auf der Erde hat sich eine gigantische giftige Staubwolke breit gemacht und stellt die Welt mit all den Konsequenzen daraus vor eine harte Probe. Und mit Blick auf das Thema Klima, war der Zeitpunkt der Ankündigung vor dreieinhalb Jahren mit samt einer Katastrophe perfekt gewählt.
Doch welche Gefahren kann so eine riesige Giftwolke überhaupt mit sich bringen? Dieser Frage gilt es beim Erkunden der Welt von Forever Skies nachzugehen. Und wir lernen dabei ziemlich schnell, das ebenso schnell ein Virus die ganze Welt vor die Auslöschung gestellt hat. Das zeigt sich nämlich direkt zu Beginn unseres Abenteuers, als wir zur Erde geschickt werden, um zu erforschen, was zur Hölle überhaupt passiert ist. Und wie atmosphärisch das Ganze schon direkt beim Beginn des Abenteuers inszeniert wurde, zeigt sich direkt alleine schon durch die Audio. Denn mit Ausnahme der Natur hören wir nichts. Damit meine ich natürlich irgendeine Art von Musik. Gut, diese wird im Laufe des Abenteuers schon auch mal an einigen Stellen eingestreut, aber durch die bewusste Wahl, die Atmosphäre für sich sprechen zu lassen, macht das Spiel die Apokalypse und das Einsamkeitsgefühl ziemlich transparent.
Dabei sorgt aber nicht nur die Audio für ein authentisches Erlebnis. Auch das Wetter, welches im Gameplay ein zentrales Element darstellt, unterstützt das Erleben der Auswirkungen einer Klimakatastrophe. So werden wir beim Erkunden mit unserem Hightech-Luftschiff, auf das ich später noch zu sprechen komme, oft vor erschwerte Bedingungen gestellt. Heisst im Klartext: die Sicht ist manchmal sehr stark beeinträchtigt. Und wenn dann auch noch ein Gewitter uns zwingt, tiefer zu fliegen, müssen wir die perfekte Balance finden. Denn fliegen wir zu tief, wird unser Schiff von der Giftwolke beschädigt.
Luftiges Gefährt
Und wenn wir gerade schon von unserem Luftschiff sprechen, dann kann ich euch auch von unserem luftigen Transportmittel ausführlich erzählen. Denn um die Welt und sein Schicksal so wie die Ursachen zu erkunden und ergründen, finden wir nach Absturz unserer Raumkapsel sehr schnell ein beschädigtes Hightech-Luftschiff vor. Dabei bekommen wir sehr schnell einen Extraktor an die Hand, welcher uns hilft, Ressourcen aus der Umgebung abzubauen, die wir wiederum für unser Schiff brauchen. Der Extraktor wird dabei mittels Mobildrucker durch hinzufügen von Ressourcen, welche wir ebenfalls in der Welt verstreut finden, hergestellt. Aber der Extraktor dient nicht nur zum Abbau von Metall, synthetischen Materialien, Kupfer, Silicium und mehr. Dazu kommen wir aber später.
Ein weiteres Tool, welches uns sehr schnell mit an die Hand gegeben wird, ist der Scanner – welcher, ähnlich wie der Extraktor, nur eine gewisse Anzahl an Benutzungen erlaubt, ehe er wiederaufgeladen werden muss. Dieser Scanner dient dazu, die Welt zu erforschen. Also beispielsweise Ressourcen, Hilfsmittel oder auch Geräte. Einmal gescannt, wird unsere Datenbank mit nützlichen Infos gefüllt. Ob nun Informationen über das gefundene oder auch benötigte Ressourcen zur Herstellung: unsere Datenbank bietet uns eine gute Hilfe, wenn wir mal wissen wollen, wo wir bestimmte Ressourcen vorfinden oder auch sämtliche Story-Elemente nochmal nachlesen können. Ich finde nur die gelben Punkte, welche neue Einträge in der Datenbank hervorheben, etwas verwirrend. Denn zahlreiche Untermenüs erfordern viel rumgeklicke und manchmal habe ich beim Klicken auf einen gelben Punkt einen ganzen Reiter geschlossen und musste dann erneut alles aufmachen.
Das richtige Management
Zurück zum Schiff: denn beim Erkunden finden wir auch zahlreiche neue Upgrades für unser Luftschiff. Ob nun mehr Traglast, grössere Flughöhe oder mehr Komfort – unser Luftschiff kann nach Belieben von uns eingerichtet, erweitert und verbessert werden. Als ich meinen ersten Solo-Spielstand erstellt habe und die Welt erstmal alleine erkundet habe, habe ich zugegebener Maßen nicht sonderlich viel Wert auf die Optik gelegt, sondern mehr auf Funktionalität. Gerade am Anfang muss man viel gucken, wo man wichtige Elemente wie Bett, Gerätefabrikator, Forschungsstation, Wasserkocher, Wasseraufbereitungsanlange etc. sinnvoll platziert und trotzdem noch Platz zum Laufen hat.
Aber nicht nur die Einrichtung erfordert Management, auch müssen wir immer einen Blick auf unsere Hydration, Sättigung und auch die Energie-Leiste haben. Sonst fallen wir nämlich einfach Tod um. Das kannte ich schon in ähnlicher Form von Raft. Allerdings ist hier die Bestrafung und der Verbrauch anders geregelt. Sterben wir, verlieren wir nicht unser ganzen Inventar, aber einen Teil davon. Auf der positiven Seite möchte ich aber direkt erwähnen, dass sich das alles echt gut managen lässt. Denn einerseits werden die drei Werte in fairem Tempo geleert und andererseits gibt uns das Spiel viele und auch frühzeitige Hinweise. Schon alleine beim Erreichen des halbierten Wertes bekommen wir eine frühe Warnung und können uns entsprechend vorbereiten.
Während wir uns beim Thema Essen mit einer automatisierten Angel samt Köder Nahrung beschaffen, sammelt eine weitere Station automatisch Wasser für uns ein, welches wir dann noch in der Anlage reinigen müssen, um es dann entweder zu trinken oder den Wasserkocher vollzumachen. Leert sich unsere Energie-Leiste, können wir diese mittels Schlafen wieder nach oben treiben.
Anfangs ist es schon ein Grind nach Ressourcen, nach und nach können wir aber vieles automatisieren und können uns auf andere Dinge konzentrieren. Aber natürlich brauchen auch diese Geräte entsprechend Platz, was wiederum das richtige Platzmanagement benötigt. Gut ist hier, dass wir jederzeit platzierte Sachen auch wieder aufnehmen und woanders hinstellen können. Daher ist dann das Schiff in meinem Coop-Spielstand nicht nur effizient, sondern auch schöner geworden. Oh und als kleine Randnotiz: wir können drei Spielstände erstellen, die wir nach Belieben jederzeit alleine oder Coop spielen können. Ohnehin hat sich nicht wesentlich etwas geändert, ob man nun alleine oder mit mehreren in einer Lobby zusammenspielt. Darauf komm ich aber gleich noch zu sprechen.
Was ich jedenfalls beim ansteuern von wichtigen Orten stets gemacht habe, ob alleine oder Coop, war den Tempomat des Luftschiffs zu benutzen, um während des Fliegens weiter Ressourcen sammeln zu können. Diese sind nämlich auch wichtig, um das Schiff eben schöner und funktionaler zu machen. Leider muss ich an der Stelle auch was negatives über das Menü an sich loswerden. Es ist zwar in seinen einzelnen Teilen kategorisiert und auch übersichtlich, allerdings wird man anfangs schon ziemlich von allem Erschlagen. Sowohl ich, als auch meine Freunde haben sich manchmal durch den Mobildrucker oder auch das Baumenü klicken müssen, ehe wir das Gesuchte auch gefunden haben. Natürlich ist das im Laufe des Spiels schon besser geworden, weil man die Sachen irgendwann einfach gelernt hat, aber anfangs haben wir uns schon ziemlich erschlagen gefühlt.
Navigation & Gefahren
Anfang ist auch ein gutes Stichwort, wenn wir von wichtigen Orten sprechen: schnell kommt man sicherlich auf die Fragen „Wo soll ich überhaupt hin und woran erkenne ich wichtige Orte?“ Diese Fragen lassen sich sehr schnell klären. Das Spiel zeigt uns nämlich anhand von Lichtern, wo wir als nächstes hinsollen. Diese sind sehr gut aus der Ferne erkennbar und liefern uns nicht nur die nächsten Story-Elemente, sondern verbessern auch unser Schiff.
Und als eine der ersten Verbesserungen bekommen wir ein Radar, welches wir erst scannen, dann erforschen und dann bauen müssen. Haben wir das getan, liefert uns das Radar eine gute Navigation, samt wichtigen Orten. Wenn auch die Orte, an denen wir neues zur Geschichte erfahren, gut erkennbar sind, so fehlen meiner Meinung nach Hinweise auf die anderen Orte. Okay, was ein Fragezeichen auf der Map bedeutet muss man nicht gross erklären. Aber wieso es unterschiedliche Symbole samt Farben gibt, wird leider nicht erklärt.
Manche dieser Orte birgen Gefahren. Egal ob aggressive Viren oder modifizierte Pathogene – sowohl die Orte als auch das Reisen mittels Schiff ist gefährlich. Unser Schiff wird beispielsweise hin und wieder von fliegenden Kreaturen angegriffen. Diese gilt es dann entweder mittels Extraktor oder auch Waffen wie Messer und Bogen zu bekämpfen. Das Gute: ob alleine oder im Coop – unser Schiff wird einerseits nicht so oft attackiert und wenn, dann bekommen wir von diesen Kreaturen auch immer Ressourcen. Denn diese kleben sozusagen an den Kreaturen und wenn wir diese mit dem Extraktor abbauen, ist der Angriff beendet.
Wenn wir schnell genug sind, wird unser Schiff auch kaum bis gar nicht in Mitleidenschaft gezogen. Und ja, das bedeutet unser Schiff kann kaputt gehen. Und sogar nicht nur bei Angriffen von Kreaturen. Unser Schiff kann nämlich auch beim Erkunden von umherfliegenden Ressourcen getroffen werden oder kaputt gehen, wenn wir gegen irgendwas fliegen. Zum Glück sind die Flicken dafür schnell hergestellt und unser Schiff sieht aus wie neu.
Die finale Version
Eingangs erwähnt, war das Spiel rund zwei Jahre im Early Access Status. Stetig wurden Verbesserungen vorgenommen. Aber mit der finalen Fertigstellung, hat Far From Home nochmal einen drauf gelegt. Dabei hat das Team nicht nur die Mechaniken des Spiels weiter verbessert, sondern zum Beispiel auch einige neue Biome ins Spiel integriert. Diese füllen die Leere mit neuen Entdeckungen und machen die Atmosphäre einer Endzeit noch transparenter.
Zusätzlich gibt es nun auch noch Kolosse im Spiel. Was aber jetzt wie ein riesiger Boss klingen mag, ist viel eher ein Ort zum Erkunden. Zusammen mit neuen Biomen ändern sie so die Dynamik des Spiels. Welche Gefahren dann unterhalb der Giftwolke auf euch warten, lasse ich euch aber lieber selbst erkunden. Und wägt bei den bevorstehenden moralischen Entscheidungen die Optionen gut ab, denn sie entscheiden nicht nur über das Schicksal aller Menschen, sondern bringen auch verschiedene Enden mit sich.
Abschliessend sei noch gesagt, dass das Spiel mehrere Schwierigkeitsgrade bietet. Somit könnt ihr euch bei Interesse selbst noch eine Herausforderung stellen oder auch einfach nur die Geschichte von Forever Skies erleben, ohne gefrustet zu werden. Und ihr habt auch die Wahl ob ihr euch alleine oder mit bis zu drei weiteren Freunden der Endzeit stellen wollt. Wir können nach dem Spielen des kurzen Tutorials nämlich einfach eine Lobby erstellen oder über das Hauptmenü einer Sitzung von Freunden beitreten. Der Coop-Modus ist aber nicht nur sehr leicht zu finden, sondern läuft zudem auch flüssig. Und ob nun Solo oder mit Freunden: Forever Skies hat mich in den Bann gezogen.
The Review
Forever Skies (PC)
Forever Skies ist ein SciFi-Survival-Spiel, welches die Auswirkung einer Klimakatastrophe thematisiert. Dabei liefert Far From Home nicht nur ein sehr atmosphärisches Spiel, sondern lässt uns auch kreative Freiheiten, wie wir durch die gefährliche Welt reisen. Denn unser Luftschiff ist mehr als nur ein simples Transportmittel. Erkunden, Erforschen, Bauen - Dies sind drei wesentliche Bestandteile unserer Reise zur Rettung der Welt.
PROS
- sehr atmosphärisch
- Frühwarnsystem (Energie, Hydration und Hunger)
- FOV einstellbar
- spannende Geschichte
- diverse Schwierigkeitsgerade
- mehrere Enden
- Coop-Modus
CONS
- Datenbank manchmal unübersichtlich
- Menüs anfangs ziemlich erschlagend
- Keine Legende beim Radar