Das Jahr neigt sich dem Ende und absolut jeder weiss was das heisst: Väterchen Frost steht schon bald vor der Türe. Und ab hier scheiden sich die Geister: es gibt Typen wie mich die eher den Sommer und warme Temperaturen lieben, und dann gibt es die Winterliebhaber, denen das Wort frieren lediglich aus dem Wörterbuch bekannt sein dürfte. Zur zweiten Kategorie zählen sicherlich alle Eishockey-Spieler aber auch Fans. Da kommt doch der neueste Ableger der NHL-Reihe wie gerufen. Zeit also selbst die Schlittschuhe anzulegen und sich schlagbereit zu machen – ein Glück dass es dabei nur virtuell aufs Eis geht. Wie sich der neue Ableger schlägt, haben wir uns mal auf der PS4 genauer angeschaut.
NHL21 bietet einige Modi an, so dass etwas für jeden dabei sein sollte. Vom klassischen “Jetzt spielen”, welcher uns nach ein paar Klicks direkt aufs Eis bringt, über den Tutorial-Modus, bei dem uns in verschiedenen Spielsituationen die grundlegenden Moves wie Blocken, verschiedene Schläge oder auch der Deke verständlich erklärt werden, bietet NHL21 aber auch den “Be a Pro” Modus, “HUT”, den überarbeiteten Karriere Modus, den Franchise-Modus und und und.
Ihr seht, ich habe nicht gelogen, als ich gesagt habe, es gibt viel zu erkunden und dass eigentlich für jeden was dabei sein sollte. Jetzt denkt ihr vielleicht “Super, viele Modi, aber ich möchte mich nicht ewig durch eine Liste klicken, bis ich in meinem Lieblingsmodus bin.” Müsst ihr auch gar nicht. Denn das Menü ist clever gestaltet: Ihr habt nämlich auf dem Hauptbildschirm ein paar freie Slots, um euch ganz bequem eure Favoriten quasi auf die Startseite zu pinnen. Wenn ihr aber dann doch mal in einen anderen Modus schnuppern wollt, dann klickt ihr einfach einmal nach unten und dort sind dann alle Modi nochmal aufgelistet.
Und reinschnuppern ist auch ein gutes Stichwort: denn ich habe natürlich so viele Modi getestet wie mir möglich war. Aber jetzt auf jeden Modus einzuladen, würde den Rahmen etwas sprengen. Und ich denke jeder kann sich denken, wie sich HUT, Be a Pro oder der Franchise Modus spielen. Daher erzähl ich euch lieber von dem Modus, welcher mich so in den Bann gezogen hat, dass ich da weitaus länger mit zugange war, als mit anderen Modi. Die Rede ist hier von der “World of CHEL”. Hier gibts einerseits den “Pro AM” Bereich, bei dem ihr gegen den Computer in einigen Challenges antretet und dabei XP sowie Belohnungen in Form von Sporttaschen mit Items drinnen bekommt, quasi die Lootbox, die ihr euch durch fleiss erspielt.
Das erste Ziel was man versucht zu erreichen ist Spielerlevel 10, warum erkläre ich euch gleich. So ging meine Reise durch die Challenges also los. Ihr baut euch erstmal einen Spieler, so wie ihr ihn haben wollt und habt dabei zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten für Kategorien wie bspw. die Augen oder auch die Frisur. Und hier gibt es so viele Presets, dass ihr euren Spieler so individuell wie es nur geht, gestalten könnt. Nachdem ich mich da relativ fix durchgeklickt hab, hab ich mich ans leveln gemacht.
Aber irgendwann wollte ich dann auch mal was anderes als Challenges spielen und bin vom Pro-AM Modus in den Multiplayer gewechselt. Hier kann der Spieler entweder in einem knallharten “Ones Elimination” 1gg1gg1 Turnier über drei Runden sein Können auf die Probe stellen. Oder aber auch mit einem und im besten Fall zwei zufälligen Mitspielern in einem “Elimination Threes” zeigen, welche Tricks er so drauf hat. Und diese 3 gegen 3 Gefechte haben es mir echt angetan. Nur das Matchmaking ließ manchmal zu wünschen übrig, denn plötzlich sahen sich 3 Spieler mit einem durchschnittlichen Level von 7, 3 anderen gegenüber, deren durchschnittliches Level 15 betrug. Und ja, wir haben natürlich ordentlich auf die Mütze bekommen. Aber es hatte auch was gutes, dass das Matchmaking hier noch nicht so ganz ausgereift ist: klar ist es brutal so derbe zu kassieren und nicht mal ansatzweise hinterherzukommen, aber man lernt ja schließlich auch was dazu, wenn der Gegner einen so nass macht. Und selbst wenn es nur kleinste Kniffe oder Moves sind. Ich habe dadurch auf jeden Fall angefangen mehr zu experimentieren und aus der Gewohnheit auszubrechen.
Nach ein paar Eliminierungen bin ich dann aber doch wieder in den Pro AM Modus gegangen, einfach weil ich fix leveln und wissen wollte, was ab Stufe 10 anders wird in der “World of CHEL”. Und die Antwort mache ich kurz und schmerzlos: Sobald der Spieler Level 10 erreicht, geht der eigentliche Kampf erst los. Denn dann tritt man der aktuellen Saison bei und spielt um Ränge bis die Club-Finals beginnen.
Wo wir doch schon das Thema Club ansprechen: Wer möchte, kann nämlich auch bei den “Threes Elimination” Turnieren oder auch der EASHL mit Freunden oder einem Club antreten. In der “World of CHEL” lassen sich fix schon existierende Clubs aus aller Welt finden, oder aber entspannt selbst gründen.
Abschließend will ich dann aber noch kurz das Thema Loadout erwähnen. Denn durch das Leveln bekommt ihr nicht nur coole Items, sondern ihr schaltet auch Fähigkeiten und Merkmale frei, die eurem Spieler in bestimmten Bereichen einen kleinen Boost verschaffen können.
Jetzt haben wir schon über die zur Verfügung stehenden Modi gesprochen, aber eine sehr wichtige Frage noch gar nicht geklärt: Wie lässt sich der neue Teil denn spielen? Die Antwort braucht lediglich zwei Worte: sehr gut. Denn die Steuerung ist nicht komplex, sondern leicht zu lernen. Hier ist der Tutorial-Modus sehr hilfreich gewesen. Allerdings muss ich sagen, dass der Modus auch eine Schwäche hat. Denn wenn ihr beispielsweise in einem Segment euer Passspiel verbessert und einen erfolgreichen Angriff übt, dann dauert es etwas, bis das Segment zurückgesetzt und neu geladen wurde. Gut, übt ihr gerade den Angriff, ist das auch nicht so dramatisch. Sollt ihr aber verteidigen und das Spiel braucht einfach zu lange zum Laden, da steht der Gegner nach dem Laden schon direkt vor euch und ihr habt kaum Zeit euch erstmal zurechtzufinden und zu positionieren. Ist ärgerlich, aber da durchaus zu verkraften.
Und ich muss zugeben, dass abseits des Tutorial Modus, gerade im Multiplayer das Spiel manchmal unübersichtlich ist und ich muss erstmal genau hingucken, welcher Spieler der drei aus unserem Team eigentlich meiner ist.
Wo ich gerade schon beim “meckern” bin: eine Sache ist mir aber auch im Singleplayer noch aufgefallen, wo vielleicht nochmal nachjustiert werden muss – nämlich beim Kämpfen. Kommt es auf dem Eis zu einer Klopperei, ja ich gebe zu, dass ich das immer beim Eishockey mit am meisten gefeiert habe, dann könnte man doch durch einen Wechsel der Kamera diesen kurzen Kampf noch besser präsentieren.
Und das ist auch eigentlich schon die perfekte Überleitung zum Thema Grafik und Style. Das Spiel sieht einfach super aus. Von der Gestaltung des Hauptmenüs über die Texturen der Spieler, Stadien oder der Kulisse im Allgemeinen. Es macht Spaß das Spiel anzuschauen.
Auch beim Thema Sound kann ich fast nur Positives sagen. Alles ist top, lediglich der Soundtrack von NHL21 ist solala. Aber gut, wir sind ja auch hier um zu zocken und nicht um Musik zu hören, oder?
The Review
EA Sports NHL 21 (PS4)
Die kalten Tage stehen uns bevor und der neuste Ableger von NHL ist eine gutes Mittel für Wintermuffel die Kälte zu überstehen. Dank zahlreicher Modi kommt jeder Spieler auf seine Kosten. Das Spiel ist leicht zu lernen und ist auch einfach schön anzusehen. Apropos sehen: Wir sehen uns also auf dem Eis.
PROS
- Viele Modi
- Leichte Steuerung
- Zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten
- Multiplayer macht richtig Laune
- Pinnwand
CONS
- Ladezeiten im Tutorial Modus
- Manchmal unübersichtlich im MP
- Kamera-Perspektive beim Kampf