Paradox Interactive hat weitere Einblicke in Europa Universalis V gegeben. Nach dem Fokus auf die Bevölkerung im ersten Entwicklerbericht standen diesmal Regierung, Politik und die Rolle der Stände im Mittelpunkt.
In EU5 übernehmen Spieler die Rolle „der Krone“, also der zentralen Instanz, die ein Land führt – unabhängig davon, ob es sich um ein Königreich, eine Republik, ein Stammesbündnis oder eine Theokratie handelt. Jede Nation startet mit einer eigenen Regierungsform, die sich im Laufe der Jahrhunderte durch innere Entwicklungen oder äußere Einflüsse verändern kann.
Neu ist ein Charaktersystem, das politische Akteure wie Adlige, Generäle, Diplomaten oder Geistliche abbildet. Diese können in ein Kabinett berufen werden, das zentrale Aufgaben übernimmt – von Provinzentwicklung über Diplomatie bis hin zur Rebellionseindämmung. Fähigkeiten der Figuren sowie die Eignung des Herrschers bestimmen dabei die Effizienz des Kabinetts.
Gesetze spielen ebenfalls eine zentrale Rolle. Sie sind in Kategorien wie Religion, Militär oder Verwaltung gegliedert und lassen sich durch verschiedene Politiken anpassen. Änderungen können jedoch Widerstände hervorrufen und müssen häufig durch ein Parlament abgesichert werden.
Ein weiteres System betrifft gesellschaftliche Werte, die in Form von Schiebereglern wie Zentralisierung gegen Dezentralisierung oder Tradition gegen Innovation dargestellt sind. Die Ausrichtung beeinflusst die Spielmechanik und wird durch Kabinettsentscheidungen, Gesetze oder Ereignisse bestimmt.
Darüber hinaus gibt es Regierungsreformen, die die langfristige politische Struktur einer Nation prägen. Viele Staaten starten mit historischen Reformen, weitere lassen sich im Spielverlauf freischalten. Bestimmte Reformen sind an gesellschaftliche Werte oder wirtschaftliche Voraussetzungen geknüpft.
Die Gesellschaft wird in Stände unterteilt, etwa Adel, Klerus, Bürger oder Bauern. Deren Zufriedenheit beeinflusst Loyalität, Wirtschaft und Forschung. Privilegien für einen Stand können Vorteile bringen, führen aber oft zu Konflikten mit anderen Gruppen. Stände haben zudem Einfluss auf das Parlament, das in regelmäßigen Abständen einberufen werden kann.
Zentrales Element ist die sogenannte Kronmacht. Sie beschreibt die Autorität der Regierung und wirkt sich auf Verwaltung, Diplomatie und innere Stabilität aus. Ein niedriger Wert schwächt die Handlungsfähigkeit und stärkt die Macht der Stände, während ein hoher Wert politische Entscheidungen erleichtert.
Mit diesen Mechaniken will Europa Universalis V politische Prozesse stärker in den Vordergrund rücken und zeigen, wie eng Regierung, Gesellschaft und Machtbalance miteinander verbunden sind.