Paradox Interactive hat weitere Einblicke in die Spielmechaniken von Europa Universalis V veröffentlicht. Im Mittelpunkt des aktuellen Entwicklerberichts stehen Erkundung und Kolonisierung – zwei zentrale Elemente, die den Verlauf des Spiels stark prägen.
Erkundung in EU5 bedeutet mehr als nur das Aufdecken der Karte. Jede Expedition hängt von der technologischen Entwicklung, der maritimen Stärke, den eingesetzten Charakteren und der Bevölkerung ab. Spieler wählen Ausgangshäfen, einen Expeditionsleiter und stellen benötigte Ressourcen wie Holz oder Schiffszubehör bereit.
Die Dauer einer Expedition richtet sich nach Entfernung und Gelände. Fortschritt wird monatlich berechnet und kann durch technische Errungenschaften, Regierungsformen oder erfahrene Anführer beschleunigt werden. Während der Reise können Ereignisse wie Stürme, Krankheiten oder günstige Winde den Verlauf beeinflussen. Neue Gebiete werden erst nach erfolgreicher Rückkehr der Expedition sichtbar.
Nach einer erfolgreichen Entdeckung können neue Gebiete besiedelt werden. Kolonialisierung erfolgt über sogenannte Colonial Charters und erfordert Startkapital sowie laufende Kosten. Siedler stammen direkt aus den Provinzen des Mutterlandes und wandern abhängig von Gesetzen, gesellschaftlichen Werten und maritimer Präsenz in die neue Region aus.
Der Fortschritt hängt von Bevölkerungsdichte, Klima oder lokalen Gegebenheiten ab. Regionen mit großen einheimischen Bevölkerungen oder schwierigen Bedingungen benötigen mehr Zeit und Ressourcen. Je nach Situation entscheiden Spieler, ob sie Kolonien direkt verwalten, in bestehende Gebiete eingliedern oder eigenständige Kolonialstaaten entstehen lassen.
Mehrere Nationen können dieselben Provinzen beanspruchen, was zu einem Wettbewerb um die Mehrheit der Siedler führt. Dadurch können Kolonien mit gemischten Bevölkerungen entstehen, die Chancen und Herausforderungen gleichermaßen mit sich bringen. Katholische Mächte können zudem mithilfe des Papstes Gebietsansprüche regeln lassen – eine Mechanik, die an den historischen Vertrag von Tordesillas erinnert, aber dynamisch abläuft.
Kolonien liefern Einkommen, Soldaten, Matrosen und Handelsvorteile an das Mutterland. Gleichzeitig wachsen sie eigenständig, bauen Infrastruktur aus und können langfristig zu mächtigen Partnern oder Rivalen werden.
Die Entwicklung erfolgt schrittweise: Frühe Siedlungen profitieren von schnellerem Wachstum, während spätere Kolonien Zeit brauchen, um aufzuschließen. Damit spiegelt das System historische Abläufe wider, bei denen frühe Kolonialmächte entscheidende Vorteile erlangten.