Warner Bros. Discovery (WBD) hat offiziell bestätigt, dass das Unternehmen derzeit den möglichen Verkauf seiner Geschäftsbereiche prüft. In einer aktuellen Mitteilung teilte der Konzern mit, der Vorstand habe eine „Überprüfung strategischer Alternativen zur Maximierung des Aktionärswerts“ eingeleitet.
Demnach habe Warner Bros. Discovery unverbindliche Anfragen mehrerer Interessenten erhalten, sowohl für einzelne Geschäftsbereiche als auch für das gesamte Unternehmen. Damit rückt ein vollständiger Verkauf in den Bereich des Möglichen. Ursprünglich plante man eine Aufteilung in zwei separate Firmen, Warner Bros. und Discovery Global, doch dieser Schritt könnte sich nun zu einem kompletten Verkauf entwickeln.
Bereits in der Vergangenheit wurde über mögliche Interessenten berichtet: Sony soll laut früheren Informationen besonderes Interesse an der Streaming-, Studio- und Gamingsparte von WBD gezeigt haben. Auch Paramount Skydance wurde letzten Monat als potenzielle Käufer ins Gespräch gebracht.
WBD-CEO David Zaslav erklärte, man habe in den vergangenen Monaten große Fortschritte gemacht, um das Unternehmen an die sich wandelnde Medienlandschaft anzupassen. Dazu zählen der globale Ausbau von HBO Max, die Rückkehr der Filmstudios an die Branchenspitze und strategische Neuausrichtungen. „Dass der Markt das Potenzial unseres Portfolios zunehmend erkennt, überrascht uns nicht“, so Zaslav. „Nach mehreren Interessensbekundungen haben wir beschlossen, alle Optionen zu prüfen, um den vollen Wert unserer Vermögenswerte zu erschließen.“
Ein möglicher Verkauf hätte weitreichende Folgen: Neben den bekannten Marken HBO, Discovery+ und DC Studios wären auch die Videospielstudios von Warner Bros. Games betroffen. Diese konzentrieren sich seit einer internen Umstrukturierung verstärkt auf große Marken wie Harry Potter, Mortal Kombat, Game of Thrones und das DC-Universum. Ein Eigentümerwechsel könnte bestehende Projekte, Lizenzverträge und Studioorganisationen beeinflussen.
Erfahrungen aus früheren Übernahmen in der Medien- und Spielebranche zeigen, dass solche Verkäufe häufig zu Umstrukturierungen, Projektstreichungen oder Studioschließungen führen. Welche Auswirkungen ein möglicher Deal konkret hätte, bleibt abzuwarten, die eingeleitete Unternehmensprüfung dürfte in den kommenden Monaten Klarheit bringen.