Die Vergangenheit der Menschheitsgeschichte hat viele sehr Interessante Zeit-Epochen zu bieten, da haben wir zum Beispiel die Frühe Neuzeit mit der Entdeckungsgeschichte, das Mittelalter mit Rittern, Magiern, Wikingern und der Sengoku-Zeit, und auch die sehr beliebte Antike, die in sehr vielen Videospielen aufgegriffen wird. Sehr beliebt vor allem sind die Geschichten der Griechen und der Römer und genau in diesem Spiel, was ich getestet habe und euch jetzt näher bringen möchte, steht das Kaiserreich der Römer im Mittelpunkt. Die Expeditions-Reihe hat schon mit zwei sehr guten Ablegern, mit Expeditions: Viking das Mittelalter und mit Expeditions: Conquistador das Zeitalter der Entdeckungen sehr gut thematisiert. Jetzt versucht es Entwickler Logic Artists im neuen Ableger mit den Römern die Antike wiederzubeleben. Und wie das Entwicklerstudio dies hinbekommen hat und ob Logic Artists an den vergangenen Ablegern qualitativ anknüpfen kann. Das erfahrt ihr in dieser Review.
Wie schon gerade erwähnt, erzählt der neueste Teil der taktischen Rollenspiel-Reihe eine Geschichte der Römer. Genauer genommen setzt die Geschichte nach einer Palast Verschwörung an, wo auch unser Vater ermordet wurde. Leider besitzt unser Charakter nicht so den gut Ruf, weshalb wir auch ins Exil fliehen. Von hier aus beginnt eine Reise, die sich entlang der Küsten der heutigen Türkei, in die Dünen Ägyptens und ins verregnete Gallien entfaltet. Wer schon die vorherigen Ableger der Serie ausprobiert hat, wird bereits wissen, wie sehr das Entwicklerteam aus der Geschichte schöpft. Und Expeditionen: Rom macht diesbezüglich keinen Unterschied und zeichnet mit seinen unvermeidlichen poetischen Freiheiten einige der faszinierendsten Passagen der letzten Periode der Römischen Republik nach, wie den Kampf gegen Mithridates, den König von Pontus, die Intervention im Bürgerkrieg des Königreichs Ägyptens zwischen Kleopatra und Ptolemäus, bis hin zur turbulenten Lage in Gallien. Liebhaber dieser zeitlichen Epoche werden den historischen Fokus dieses Spiels lieben. Vor allem da wir sehr stark in die Geschichte eintauchen und Nebenfiguren kennenlernen, die auch eine deutliche historische Bekanntheit aufweisen. Zusätzlich gibt es noch eine weitere Komponente der Story, nämlich die unserer fünf Reisegefährten. Diese einzelnen Geschichten unserer Reisegefährten sind jedoch recht belanglos. Zwar eine nette Dreingabe, aber auch sehr viel verschenktes Potenzial. Sehr schnell endet diese Nebenquests und bleiben auch nicht so wirklich im Kopf hängen. Was sie aber an Wert in der Story nicht beisteuern, das steuern sie auf dem Schlachtfeld bei.
Expedition: Rome unterstützt ein facettenreiches Gameplay und knüpft sehr gut am Stil der vergangenen Ableger an. Entwickler Logic Artists unterstreicht mal wieder sehr gut, wie gut ein gutes Rollenspiel aus zu sehen hat. Die Entwickler setzen auf eine sehr gute Mischung von nicht zu vielen Verzweigungen, aber auch nicht von zu wenigen Entscheidungen. Zudem entwickelt sich auch die Geschichte auf Basis der Antworten, die wir von Zeit zu Zeit geben, die auch gewisse Hebel in Bewegung setzen, die Ereignisse und Beziehungen beeinflussen. Jedoch gibt es einen kleinen Knackpunkt, dieses Element funktioniert in der Story sehr gut und öffnet uns immer wieder interessante Wege, doch bei den privaten Ereignissen schwächelt das System, aufgrund eines nicht immer perfekt kalibrierten Rhythmus. Doch nicht nur die Erzählstruktur, die die Story befeuert, ist ein wichtiges Element von Expeditions: Rome, ein weiteres wichtiges Element ist der rundenbasierte Kampf. Diese rundenbasierten Kämpfe werden aus einer isometrischen Ansicht geführt, also von oben, von wo wir unseren Charakter und unsere Begleiter über ein sechseck unterteiltes Feld steuern. Während des Verschiebens der Charaktere geben wir sogenannte Aktionspunkte aus, die wir auch zum Angreifen und für die zahlreichen Spezialfähigkeiten benötigen, die wir im Laufe der Story erlernen. Zudem besitzen die verschiedenen Charaktere auch unterschiedliche Eigenschaften, die wir im Kampf taktisch, intelligent und nützlich einsetzen sollten, da dies der Schlüssel zum Sieg ist. Vor allem wenn wir es bei höheren Schwierigkeitsgraden ausprobieren wollen. Auch sehr wichtig, neben den Eigenschaften der verschiedenen Charaktere sind auch die verschiedenen Karten, die unterschiedliche Szenarien und Beschaffenheiten besitzen und uns eine größere Auswahl an Taktiken und Herangehensweisen ermöglichen. Ein weiterer Punkt, der sehr wichtig ist und entscheidend zum Erfolg beitragen kann, sind unsere Waffen und Rüstungen, die im Zusammenspiel mit unserer Klasse und unseren Eigenschaften echt gut harmonieren.
Grafisch sieht Expedition: Rome solide und sehr gelungen aus. Wir können sehr gut erkennen, wo wir uns gerade mit unseren Charakteren befinden. Zudem erhalten wir hier einen sehr guten Detailgrad, der uns vor allem bei den Kämpfen nicht nur optisch nützt, sondern auch taktisch. Auch der Sound vollbringt eine solide Arbeit, wobei die Hintergrundmusik aufgrund der vielen Wiederholungen nach einer gewissen Zeit recht eintönig und ermüdend wirkt.
The Review
Expeditions: Rome (PC)
Expeditions: Rome ist ein eher traditioneller rundenbasierter Taktiker und seine wahre Stärke finden wir in den möglichen Kombinationen zwischen den verschiedenen Klassen, den ihnen zur Verfügung stehenden Waffen und Rüstungen und den einzigartigen Fähigkeiten, die durch das Aufsteigen freigeschaltet werden. Kurz gesagt , Expeditionen: Rom stellt alles dar, was sich ein Liebhaber rundenbasierter Taktiken wünschen würde , aber im Vergleich zu den vorherigen Kapiteln geht es noch einen Schritt weiter.
PROS
- Sehr gut gelungene & spannende Geschichte
- Hohe Entscheidungsvielfalt mit mehreren Enden
- Vielfältige taktische Kampfmöglichkeiten
- Hohe Spieldauer
- Persönlichkeiten mit historischem Bezug
- Verschiedene Questwege
CONS
- Tutorial recht oberflächlich
- Schwache Gegner-KI
- Hintergrund Musik ermüdend