Mit Transport Fever 3 wollen die Entwickler von Urban Games aus Schaffhausen ihre bislang ambitionierteste Fortsetzung veröffentlichen. Der dritte Teil erweitert das bewährte Prinzip des Transportnetz-Managements um tiefere wirtschaftliche Zusammenhänge und klassische Tycoon-Mechaniken. Auf der Gamescom 2025 erklärten uns die Macher, dass Wirtschaft und Logistik enger ineinandergreifen und damit langfristig komplexere Entscheidungen vom Spieler abverlangen.
Neue Engine mit Tag-Nacht-Zyklus und Klimazonen
Ein zentrales Element ist die eigens entwickelte Engine. Sie integriert Tag-Nacht-Wechsel, Wettereffekte und prozedural generierte Karten mit verschiedenen Klimazonen. Neben den bekannten Biomen wie gemäßigt, trocken und tropisch gibt es neu auch subarktische Regionen. Auf jeder Karte leben simulierte Einwohner, die einzeln berechnet werden und so für dynamisch wachsende Städte sorgen. Je besser ihre Bedürfnisse nach Arbeit, Konsum und Freizeit erfüllt werden, desto stärker entwickelt sich die Spielwelt.
Dynamisches Wirtschaftssystem mit 37 Waren
Das Wirtschaftssystem wurde massiv erweitert. Über 30 Industriearten mit insgesamt 37 Waren lassen sich zu Produktionsketten verknüpfen. Diese entstehen dynamisch, passen sich dem Terrain an und verknüpfen Ressourcen logisch miteinander – etwa wenn aus Sand Glas hergestellt wird, das eine Brauerei wiederum für Flaschen benötigt. Hinzu kommt eine neue Verfallsmechanik: Je länger Güter unterwegs sind, desto stärker verlieren sie an Qualität, was den Preis beeinflusst. Mit Booster-Mechaniken lassen sich Industrien gezielt stärken, etwa durch die Lieferung zusätzlicher Güter oder Arbeitskräfte.
Mehr Vielfalt bei Fahrzeugen und Infrastruktur
In Transport Fever 3 stehen über 250 Fahrzeuge aus mehr als 100 Jahren Transportgeschichte zur Verfügung – von Dampfloks bis hin zu modernen Jets. Neu dabei sind Hubschrauber und Cargotrams. Straßenbahnen teilen sich nun Spurweiten mit Eisenbahnen und können unterirdisch verlegt werden, um innerstädtischen Platzproblemen zu begegnen. Jede Fahrzeugwahl bringt Vor- und Nachteile mit sich, da Wartungs- und Betriebskosten, Ladezeiten und Effizienz stärker ins Gewicht fallen.
Lagerhäuser, Subventionen und Landmarken
Auch die Steuerung der Logistik wird vertieft. Spieler können an Stationen exakt festlegen, welche Güter verladen werden und welche Mengen transportiert werden sollen. Neu eingeführt werden Lagerhäuser zur Zwischenlagerung, die zusätzliche Flexibilität bieten. Ein weiteres praktisches Detail: Lastwagen sind nicht zwingend auf separate Ladestationen angewiesen, da viele Industriegebäude über eigene Ladebereiche innerhalb des Werks verfügen. Missionen und staatliche Subventionen sorgen im freien Spiel für Herausforderungen und Abwechslung. Später lassen sich sogar Landmarken wie der Eiffelturm errichten, die nicht nur dekorativ sind, sondern auch Wirtschaft und Verkehr in ihrem Umfeld beeinflussen.
Fortschrittssystem und Sandbox-Option
Ein weiteres neues Element ist das ausbaubare Hauptquartier, das modular erweitert werden kann und Vorteile im Spielverlauf freischaltet. Optisch erinnert das Fortschrittssystem dem aus Cities: Skylines 2, wodurch der Aufbauprozess vertraut wirkt, aber spielerisch vor allem der Transport Fever-Reihe neue Akzente setzt. Wer sich jedoch nicht auf Missionen oder Wirtschaft konzentrieren möchte, kann Transport Fever 3 auch als reine Sandbox erleben. Damit bleibt die Serie weiterhin auch ein digitaler Baukasten für detailreiche Modellbaulandschaften.
Optisches Upgrade durch neue Engine
Die optische Präsentation profitiert spürbar von der neuen Engine. Detailliertere Städte, abwechslungsreiche Landschaften sowie Wetter- und Tageszeit-Effekte lassen die Spielwelt lebendiger wirken. In Kombination mit den simulierten Einwohnern entsteht so ein realistischerer Eindruck von Wirtschaft, Transport und urbanem Wachstum.