Das Strategiespiel Europa Universalis V erhält ein überarbeitetes Wirtschaftssystem, das Rohstoffe, Bevölkerung, Gebäude und Märkte enger miteinander verknüpft. Ziel ist es, die wirtschaftliche Entwicklung einer Nation dynamisch darzustellen und stärker an geografische, technologische und historische Faktoren zu binden.
Jede Provinz im Spiel produziert bestimmte Güter, abhängig von Klima, Landschaft und historischer Prägung. Rohstoffgewinnungseinheiten, sogenannte R.G.O.s, werden hauptsächlich von Arbeitern betrieben. Neben Grundnahrungsmitteln wie Getreide gehören auch Metalle, Kohle oder Luxusgüter wie Seide oder Edelsteine zum Warenangebot.
Die Produktivität eines Standorts wird durch Faktoren wie Infrastruktur, Bevölkerungsgröße, Entwicklungsstand, Kriegsfolgen oder technische Fortschritte beeinflusst. Auch Bildung spielt eine Rolle, da eine höhere Alphabetisierung die Ausweitung von Betrieben ermöglicht.
Gebäude sind mehr als bloße Aufwertungen einzelner Provinzen. Sie erfüllen spezifische Aufgaben wie die Steigerung von Rohstoffproduktion, die Verbesserung von Infrastruktur, die Stärkung der Handelsmacht oder die Unterstützung des Militärs.
Es gibt verschiedene Kategorien, darunter Industrie-, Handels- oder Kulturgebäude. Manche Bauwerke sind einzigartig und nur an bestimmten Orten errichtbar, wie etwa die Seljuk-Münzstätten oder die Bibliothek von Vijayanagar. Mit fortschreitender Technologie entwickeln sich viele Gebäude weiter – Werkstätten können so zu Fabriken werden.
Zum ersten Mal in der Reihe wird Handel in dynamischen Märkten abgewickelt. Märkte entstehen rund um ein Handelszentrum und dehnen sich je nach Attraktivität und Schutzmechanismen aus. Angebot und Nachfrage bestimmen die Preise, die regional stark variieren können.
Marktbesitzer müssen ihre Position sichern, da konkurrierende Nationen Einfluss nehmen und Gebiete abwerben können. Ab der Reformationszeit spielt zudem die Ausrichtung zwischen Merkantilismus und Freihandel eine Rolle: Während Merkantilismus Märkte schützt, erhöht Freihandel die Effizienz.
Der Warenverkehr zwischen Märkten basiert auf Preisunterschieden. Je größer die Distanz oder je mehr Zölle anfallen, desto geringer fällt der Gewinn aus. Der Zugang zu bestimmten Rohstoffen ist oft nur über Handel möglich, da viele Regionen nicht alle Güter selbst produzieren können.
Die Handelskapazität einer Nation bestimmt, wie viele Waren gleichzeitig bewegt werden können. Neben Staaten nehmen auch gesellschaftliche Gruppen wie die Bürgerklasse am Handel teil und können durch Privilegien zusätzlichen Einfluss gewinnen.
Produktion, Bauwesen, Märkte und Handel sind in Europa Universalis V eng miteinander verknüpft. Jede Entscheidung – von der Förderung der Landwirtschaft über den Bau von Handelsgebäuden bis hin zur Wahl der Marktstrategie – wirkt sich direkt auf die Stärke und Entwicklung eines Reiches aus.