Fans wünschen sich bis heute Nachschub für den Einzelspielermodus von GTA 5. Nun hat Dan Houser, Mitgründer von Rockstar Games, erstmals offen erklärt, warum es nie zu einem Story-DLC kam, obwohl die Arbeiten bereits begonnen hatten.
In einem neuen Interview im Lex Fridman Podcast sprach Houser über die Entwicklungsgeschichte des Spiels und verriet, dass tatsächlich ein umfangreicher DLC mit dem Titel Agent Trevor geplant war. Darin sollte Fanliebling Trevor Philips in die Rolle eines chaotischen Geheimagenten schlüpfen, mit dem für Rockstar typischen schwarzen Humor.
„Es war nie ganz fertig. Es war etwa halb gemacht, als es aufgegeben wurde. Wenn das erschienen wäre, hätten wir wahrscheinlich Red Dead Redemption 2 nicht machen können. Es gibt eben immer Kompromisse.“
Der DLC sei also weit fortgeschritten gewesen, bevor das Projekt zugunsten des Western-Epos eingestellt wurde. Schon 2023 hatte Trevor-Darsteller Steven Ogg angedeutet, dass Sprachaufnahmen für die Erweiterung abgeschlossen waren, bevor sie „verschwunden“ sei.
Laut Houser war die Entscheidung zwischen einem GTA-5-Zusatz und der Arbeit an Red Dead Redemption 2 ein Balanceakt. Rückblickend bezeichnet er RDR2 als „das Beste, was ich je gemacht habe“ und als eines der besten Spiele aller Zeiten. Besonders lobte er die Erzählung über die Suche nach Sinn und Moral in einer brutalen Welt, die Schießmechanik und das Reitsystem.
Trotz des Erfolgs blickt Houser mit gemischten Gefühlen zurück:
„Ich liebe es, Geschichten zu erzählen. Ich mochte das Modell von GTA 4 mit den zusätzlichen Storys. Ich hätte persönlich gerne mehr davon gemacht.“
Statt Story-DLCs konzentrierte sich Rockstar ab 2015 auf den massiven Ausbau von GTA Online, das zu einem weltweiten Erfolg wurde, während Solo-Spieler leer ausgingen.
Nach seinem Ausstieg bei Rockstar gründete Houser das Studio Absurd Ventures, das an neuen Projekten in verschiedenen Medien arbeitet, von Spielen über Bücher bis zu Hörspielen.
Er stellte im Podcast drei Welten vor:
- A Better Paradise: eine dystopische Zukunft rund um eine allwissende, aber emotionslose KI namens Nigel Dave
- American Caper: eine brutale Satire über Chaos, Kriminalität und menschliche Abgründe
- Absur: ein komödiantisches Action-Abenteuer
Houser sprach außerdem über die Zukunft von Open-World-Spielen, den Einfluss von Filmen wie Goodfellas und Der Pate II auf seine Arbeit sowie über die Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz in der Spieleentwicklung. KI könne ein starkes Werkzeug sein, dürfe aber nicht die kreative Seele ersetzen, sonst entstünden „austauschbare, seelenlose Inhalte“.
Abschließend wurde Houser sogar philosophisch. Der Sinn des Lebens sei womöglich, dass „das Universum sich selbst beobachtet und kommentiert“ und dass Liebe das Einzige sei, was das Leben wirklich lebenswert macht.

