Hideo Kojima denkt viel über Vergänglichkeit nach. Der 60-jährige Entwickler spricht offen über seine Sorgen rund um das Älterwerden, mögliche gesundheitliche Einschränkungen und den Verlust seines Wissens durch Demenz. Trotz dieser Ängste plant der Gründer von Kojima Productions nicht, sein kreatives Erbe im klassischen Sinn weiterzugeben.
In einem Interview erklärte Kojima, dass er nicht vorhat, den sprichwörtlichen Staffelstab an sein Team zu überreichen. Stattdessen meint er: „Ich werde den Stab eher zerbrechen.“ Die Begründung: Niemand könne seine Ideen so umsetzen wie er selbst – und wenn das Studio versuchen würde, genau wie er zu arbeiten, würde es scheitern.
Kojima sieht die Zukunft seines Studios nicht in der Nachahmung seines Stils, sondern in der Inspiration. Er beschreibt es so, dass seine Mitarbeitenden lediglich eine „kleine Flamme“ von ihm erhalten sollen, mit der sie eigene kreative Wege beschreiten können.
Schon früher hatte Kojima erwähnt, dass er eine USB-Stick mit zahlreichen Konzepten vorbereitet hat, die nach seinem Tod genutzt werden könnten. Doch nun wird klar: Diese Ideen sind kein Bauplan, sondern eher eine Art kreative Grundlage – nicht dafür gedacht, exakt kopiert zu werden.
Kojima, der in den letzten Jahrzehnten für Spiele wie Metal Gear Solid, Death Stranding oder Policenauts bekannt wurde, bleibt damit seiner Haltung treu: Kreativität soll wachsen, nicht konserviert werden.