LEGO hat bestätigt, dass die kommende Pokémon-Produktreihe nicht in allen Märkten erhältlich sein wird. Besonders auffällig ist, dass Singapur von der Veröffentlichung ausgeschlossen bleibt. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte gegenüber der Zeitung The Straits Times: „Derzeit wird LEGO Pokémon in bestimmten Märkten, einschließlich Singapur, nicht verfügbar sein. Falls sich daran etwas ändert, informieren wir die Fans rechtzeitig.“
Warum erscheint LEGO Pokémon nicht überall?
Bislang ist unklar, welche weiteren Länder betroffen sind oder warum LEGO die Verfügbarkeit einschränkt. In Singapur gibt es bereits eine große Pokémon-Community, einschließlich eines offiziellen Pokémon Centers – dem ersten seiner Art außerhalb Japans. Auch LEGO ist dort stark vertreten, mit einem eigenen Online-Shop, mehreren zertifizierten Stores und dem LEGO Architecture-Set „Singapur“.
Spekulationen über mögliche Gründe reichen von Lizenzproblemen bis hin zu Marktstrategien. Die Pokémon-Bausteinlizenz lag zuvor bei Mattel und ihrer Klemmbaustein Marke MEGA (ehemals Mega Construx), das seit 2017 über 150 verschiedene Sets veröffentlicht hat. LEGO wird seine eigene Reihe im Jahr 2026 auf den Markt bringen und sich damit erstmals offiziell der beliebten Marke widmen.
Gefahr durch Scalper?
Während sich viele Fans auf LEGO Pokémon freuen, gibt es auch Bedenken – vor allem wegen möglicher Lieferengpässe und der Gefahr von Scalpern. Die Pokémon-Sammelkartenspiel-Community leidet derzeit massiv unter Schwarzhändlern, die gezielt Bestände aufkaufen und die Karten zu überhöhten Preisen weiterverkaufen. In Großbritannien wurde Einzelhändlern sogar vorgeworfen, absichtlich die Preise hochzutreiben, um selbst am Hype zu verdienen.
Dieses Problem könnte sich 2026 auch auf LEGO Pokémon ausweiten. Gerade limitierte LEGO-Sets sind oft schwer zu bekommen, weil Scalper große Mengen aufkaufen und online weiterverkaufen. Ähnliches passierte kürzlich mit der Minifiguren-Serie 27, bei der bestimmte Figuren fast unmöglich im regulären Handel zu finden waren.
Ein vergleichbares Szenario gab es bereits in der Gaming-Welt: Beim Launch der PlayStation 5 sowie bei neuen Grafikkarten von NVIDIA und AMD waren echte Käufer oft chancenlos, weil Bots den gesamten Bestand in Sekunden aufkauften und Scalper die Geräte zu Wucherpreisen weiterverkauften. Die Situation führte zu massiver Frustration und zwang Hersteller sowie Händler dazu, Maßnahmen zu ergreifen – von Lotterieverfahren bis hin zu strikteren Kaufbeschränkungen.
LEGO hat in den letzten Jahren bereits Maßnahmen getroffen, um Lieferengpässe zu vermeiden, darunter den Ausbau des Produktions- und Vertriebsnetzes. Ob das reicht, um den erwarteten Ansturm auf LEGO Pokémon zu bewältigen, bleibt abzuwarten. Andere Unternehmen wie Nintendo und Pokémon-Zentren in Japan haben bereits striktere Maßnahmen eingeführt, um Scalpern entgegenzuwirken. Für LEGO könnte es entscheidend sein, hier ebenfalls vorausschauend zu handeln, um Frust bei Fans zu vermeiden.