Spiele und Puzzle entwickeln sich 2025 zum stärksten Umsatztreiber im deutschen Spielwarenmarkt. Während die gesamte Branche von Januar bis Mitte September ein Umsatzplus von 4 % erzielte, wuchs die Warengruppe Spiele & Puzzle laut aktuellen Zahlen des BOARD GAMES INDEX und des Marktforschungsinstituts Circana um 18 %. Damit ist sie zur umsatzstärksten Kategorie im Spielwarenmarkt aufgestiegen. Besonders das Segment der Spiele legte mit über 22 % deutlich zu.
Trotz eines weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfelds zeigt sich die Branche optimistisch. 73 % der vom DVSI und dem Spieleverlage e.V. befragten Verlage rechnen bis Jahresende mit besseren Ergebnissen als 2024. Gründe für das Wachstum liegen unter anderem im anhaltenden Trend zu Sammelkarten, aber auch in der starken Nachfrage nach Karten-, Party-, Familien- und Erwachsenenspielen. Klassiker spielen ebenfalls eine große Rolle: Für 40 % der Unternehmen zählen sie zu den wichtigsten Wachstumstreibern.
Laut Hermann Hutter, Vorstandsvorsitzender des Spieleverlage e.V., spiegelt das Wachstum den internationalen Erfolg der German Board Games wider: „Familien- und Erwachsenenspiele haben durch ihre hohe Qualität und innovativen Spielmechaniken den weltweiten Ruf der deutschen Brettspielkultur geprägt.“ Besonders Frankreich und die USA gelten als attraktive Märkte für weiteres Wachstum. Bereits 30 % der Verlage erzielen über 40 % ihres Umsatzes im Ausland.
Auch für das Weihnachtsgeschäft zeigt sich die Branche zuversichtlich: 68 % der Verlage erwarten höhere Umsätze als im Vorjahr. Preiswerte, kompakte und familientaugliche Spiele liegen ebenso im Trend wie hochwertige Titel mit originellen Ideen. Zudem hält der Boom kooperativer Spiele weiter an – 2025 wurde erneut ein kooperatives Familienspiel zum Spiel des Jahres gewählt.
Der demografische Wandel beeinflusst ebenfalls das Angebot. Zwei-Personen-Spiele gewinnen an Bedeutung, während Solospiele laut 57 % der Verlage weiterhin eine Nische bleiben. Gleichzeitig beobachten die Unternehmen eine Zunahme von Onlinekäufen (62 %) und einen Rückgang des stationären Handels (48 %), weshalb mehr als die Hälfte der Hersteller auf wettbewerbsfähige Preisgrenzen achten.
Trotz nachlassender öffentlicher Debatte bleibt das Thema Nachhaltigkeit wichtig: 85 % der Verlage sehen es als zentral an. Viele setzen auf optimierte Verpackungen, kürzere Lieferketten und eine stärkere Produktion in Europa. Mit rund 1.500 Neuheiten, die auf der SPIEL Essen 2025 präsentiert werden, unterstreicht die Branche erneut ihre Innovationskraft und Stabilität innerhalb des Spielwarenmarkts.