In der Gaming-Branche sind Betriebsräte eine Seltenheit, doch immer mehr Studios setzen auf Arbeitnehmervertretungen. Ein aktuelles Beispiel ist Ubisoft Düsseldorf, wo im Sommer 2024 ein neunköpfiges Gremium gegründet wurde, das die Interessen der 390 Beschäftigten vertritt.
Nur wenige Monate nach der Wahl steht das Gremium bereits vor seiner ersten großen Herausforderung: Ubisoft kündigte im Januar den Abbau von 65 Arbeitsplätzen in Nordrhein-Westfalen an. Nun müssen die frisch gewählten Betriebsräte zwischen Unternehmensleitung und Belegschaft vermitteln.
Interesse an Betriebsräten wächst – weitere Ubisoft-Studios ziehen nach
Nicht nur in Düsseldorf nimmt das Thema Fahrt auf. Auch bei Ubisoft Mainz und Ubisoft Berlin gab es bereits Informationsveranstaltungen zu Betriebsratsgründungen. Mitte Februar wurde in Mainz ein Wahlvorstand installiert, der die anstehende Wahl eines Betriebsrats organisiert.
Die Entwicklung hat Signalwirkung: Die drei deutschen Ubisoft-Studios – Mainz und Düsseldorf auch als Ubisoft Blue Byte bekannt – zählen zu den größten Spieleentwicklern Deutschlands. Die Initiative wird von der Gewerkschaft Ver.di unterstützt, die sich seit einiger Zeit verstärkt für Mitbestimmung in der Gaming-Industrie einsetzt.