Wie jedes Jahr erscheint auch dieses Jahr ein neues F1 Game. Mit neuen und alten Fahrern, mit neuen und alten Rennstrecken und auf neuen und alten Plattformen. Gut das mit den Rennstrecken stimmt noch nicht ganz so, aber das wird sich noch ändern. Dafür feiert aber F1 2021 sein Debüt auf der PS5 und Xbox Series. Zudem kehrt die Reihe nach knapp 20 Jahren wieder zurück zu Electronic Arts, obwohl Codemasters weiterhin Entwickler ist. Doch wie schlägt sich F1 auf der PS5 und das unterm Dach des neuen Publishers? Genau das werden wir uns jetzt genauer anschauen.
Wie schon erwähnt ist F1 2021, nach längerer Zeit, das erste Codemasters-Spiel, das wieder von Electronic Arts veröffentlicht wird. Dies fällt einem sofort auf, wenn man das Spiel startet, denn als erstes erscheint ein EA Sports-Header mit dem legendären Motto „it’s in the game“. Daneben gibt es zwei weitere EA typischen Merkmale.
Erstens die Versionen, zwar sind zwei unterschiedliche Versionen nicht neu, jedoch hat es sich bei Codemasters eingebürgert, zumindest bei der physischen Version, das die Version mit dem Vorabzugang, neben den digitalen Items auch ein Steelbook beinhaltete. Zudem gab es auch bei den beiden Versionen, eine digitale und physische Disk-Version. EA hat dies über den Haufen geworfen und die Vorabversion nur als Digitale Deluxe Edition veröffentlicht.
Zweitens das Spiel erscheint irgendwie unfertig, was man von EA irgendwie auch nicht anders erwarten würde. Weil, wenn man sich den Rennkalender anschaut, fehlen einige Rennstrecken und zwei Strecken die sich im Spiel befinden, besitzen das alte Layout. Doch schauen wir mal darüber hinweg, denn die fehlenden Strecken sollen ja noch nachgeliefert werden. Zumindest die drei Strecken Imola, Portimao und Jeddah.
Inhaltlich bleibt sich Codemasters treu und bleibt als offiziell lizensiertes Produkt sehr nah am Rennzirkus. Die Aufmachung, die Grafiken, die Musik und die Präsentation. Unter anderem auch die zehn Teams und zwanzig Fahrer mit der 2021er originalgetreuen Lackierung und Fahrerpaarung. Selbst die 2020er Fahrzeuge sind im Spiel enthalten, jedoch nur in der F1 Story Breaking Point. Neben der F1 dürfen wir uns, wie schon die Jahre zuvor auch auf die F2 freuen und auch wie schon die Jahre zuvor erhalten wir zunächst die Fahrzeuge der vergangenen Saison, die Fahrzeuge der 2021er Saison werden jedoch nachgeliefert.
Am meisten hat sich jedoch gegenüber dem Vorgänger, am Umfang was geändert. Codemasters dachte sich wohl das Classic Cars nicht so wichtig wäre und hat es raus gekickt. Was ich sehr Schade finde. Weil dadurch fallen auch die Einladung Events mit den Classic Boliden in der Karriere raus, die ich sehr gemocht habe. Zudem brachten sie auch etwas Abwechslung im Karriere-Alltag. Zusätzlich hat Codemasters auch den Staubwedel geschwungen und ein paar Kleinigkeiten im Karriere und MyTeam Modus geändert. Die mir gut, wie zum Beispiel der neue MyTeam Einstieg und nicht so gut, wie zum Beispiel das Forschungsmenü aufgefallen sind. Neu dafür, ist die Zweispieler-Karriere und der Storymodus Breaking Point. Der eine richtig gute Story besitzt. Bei ein paar Szenen hatte die Bilder zwischen Magnussen, Grosjean und Steiner, aus der Netflix-Doku “Drive to Survive” im Kopf. Zudem bietet der Modus, durch die Auswahl der zur Verfügung stehenden Teams ein kleinen Wiederspielwert.
Doch kommen wir langsam zum wichtigsten Aspekt des Spiels und zwar zum Gameplay. Der schon etwas fordernder ist als in F1 2020, sich aber dafür auf der PS5 mit dem DualSense-Controller einfach revolutionär anfühlt. Codemasters versteht es wie man das Gefühl und das Rumpeln auf der Strecke anhand der adaptiven Trigger und des haptische Feedbacks simulieren muss, damit es sich wirklich wie Racing anfühlt. Wenn wir jedoch den Controller mal außen vor lassen, dann bemerken wir doch recht schnell, das sich gegenüber der Vorjahres Version nicht viel geändert hat. Das Spiel wirkt weiterhin geschmeidig und das Handling hat wie gewohnt einen sehr guten realistischen touch. Zudem hat man hier und da auch ein paar Sachen optimiert und geändert, zum Beispiel können wir jetzt nicht mehr die Spritmischung während des Rennens ändern, das hat aber jedoch andere Gründe. Da diesbezüglich die Formel 1 die Regularien selbst geändert hat. Eine weitere Änderung ist das Schadensmodell. Jetzt fallen nicht nur unsere Flügel und Reifen ab, sondern auch die Anbauten an unseren Seitenkästen können Schäden davon tragen und haben darauf auch Auswirkungen aufs Fahrverhalten.
Neben dem Fahrgefühl aufgrund des Controllers und dem neuen Schadensmodell, gefällt mir vor allem die Grafik. Wobei so einen großen Sprung macht sie jetzt nicht. Aufgrund dessen das es ein generationenübergreifendes Spiel ist. Aber wenn man genau hinschaut, fallen einem schon hier und da ein paar Dinge positiv auf. Zum Beispiel an der Strecke, die Rasenfläche, wo man fast jeden einzelnen Grashalm sehen kann. Oder die Fahrzeuge, wo die Texturen einen touch realistischer aussehen. Jedoch hat F1 2021 auch ein paar kleine Probleme mit dem Licht, vor allem in der Box. Wo Szenen, von jetzt auf gleich heller oder dunkler werden oder wir in der Box stehen und es draußen einfach Dunkel wie die Nacht ist. Auch die Gesichter gefallen mir nicht so zu 100%. Man erkennt die Fahrer zwar, sofern wir Yuki Tsunoda rausnehmen, aber sie wirken irgendwie etwas blass.
Auch sehr gut gelungen ist der Sound der Motoren, der dem Gameplay das gewisse etwas verleiht. Die Sprachausgabe ist weiterhin solide und das Spiel besitzt immer noch die gewohnte Kommunikation mit unserem Chefingenieur. Zudem gibt es eine kleine Dreingabe. Wir können für unseren Fahrer zwischen mehreren Funksprüchen wählen, die unser Fahrer dann dem Team bei einem Sieg zuruft.
Letztes Jahr habe ich noch Codemasters dafür gelobt, das man mit Classic Cars die längst vergangene Zeit aufleben lässt. Dieses Jahr vermisse ich sie sehr. Was ich als großen Fehler ansehe, genau wie das es nicht weitere Strecken gibt, Abseits des eigentlichen F1 Kalenders. Strecken wie Kyalami, Magny-Cours, Brands Hatch oder Estoril um nur wenige zu nennen. Selbst auf ein Mugello, das letztes Jahr, aufgrund der Pandemie zum ersten mal im Kalender war würde ich mich sehr freuen. Aber wir können ja Legenden wie Michael, Senna, Prost usw. in unser Team in MyTeam aufnehmen, sofern wir natürlich die teurere Digital Edition gekauft haben. Was schön ist, aber das ganze einfach unrealistisch macht. Da hätte ich doch lieber Fahrer wie Hulkenberg, Grosjean, Kwjat, Calderón, Magnussen und viele andere zur Auswahl, wo es realistischer wäre das diese in der F1 fahren würden.
The Review
EA Sports F1 2021 (PS)
F1 2021 bleibt auch auf den neuen Konsolen ein sehr gutes Rennspiel. Die Story ist wieder zurück, die Karriere und MyTeam wurden etwas überarbeitet. Neu die Zweispieler-Karriere die richtig Laune macht, jedoch einige weitere Optionsmöglichkeiten benötigt. Dafür aber keine Classic Cars, was mich sehr betrübt, die fehlenden Strecken. Im Großen und Ganzen liegt aber F1 2021 in der ersten Startreihe und muss sich vor seinem erfolgreichen Vorgänger nicht verstecken.
PROS
- Detailgetreu nachgebaute Strecken und Boliden
- Verbessertes Schadensmodell
- Verbesserte Haptik, Dank DualSense-Controller
- Unterhaltsamer Story-Modus
- Neue Zweispieler-Karriere
- Aktuelle Lizenzen und Regelwerk
CONS
- Keine Classic Cars
- Fahrer Editor
- Fehlende Strecken
- Lichtprobleme in der Box
- Fahrer nicht richtig ausbalanciert
- Lange Ladezeiten