Ich hatte das Vergnügen von Amazon Video erhalten, mir bei der Weltpremiere Inside Borussia Dortmund anzuschauen. Eine vierteilige Doku Serie über den Fußballverein aus dem Ruhrpott und dabei ist mir ein bekannter Satz vom ehemaligen Bayern Trainer Trappattoni eingefallen “Was erlaube Amazon!”
Amazon Video hat mit All or Nothing gezeigt wie Dokus über Sportvereine aussehen können, nicht nur über Football Franchises sondern auch mit Manchester City über Fußballvereine und dann sowas. Inside Borussia Dortmund. Es ist eine gute Wahl gewesen einen anderen Namen für diese Doku zu nehmen. Da Amazon mit Produzent und Regisseur Aljoscha Pause einen anderen Ansatz nimmt. Eine komplett andere Herangehensweise.
Inside zeigt keine komplette Saison des BVB, sondern beschränkt sich auf eine Phase der Saison die hoch brisant war und fängt sie sehr gut ein. Wir erhalten Einblicke in verschiedene Bereiche des Clubs. Angefangen vom Trainingsgelände, über die medizinische Abteilung bis hin zu den einzelnen Spielen. Vor allem sehen wir wie ein auf und ab, sich auf die Mannschaft auswirkt, welchen Einfluss Druck hat, ob es von den Medien, der Fans oder vom Verein selbst kommt.
Doch Inside Borussia Dortmund beschränkt sich nicht nur auf die Gegenwart, sondern Zeigt mit Bildern und Kommentaren aus der jungen Vergangenheit, wie wichtig ein Fußballclub im Ruhrgebiet ist. Wie sehr Fußball in den Köpfen bzw. den Alltag bestimmt. Somit ist es eines der besten Ideen gewesen, ausgerechnet den BVB in den Mittelpunkt einer Doku-Serie zu stellen. Gut man hätte auch den Rivalen aus Gelsenkirchen nehmen können, hier hätte man auch perfekt abbilden können was Fußball im Pott bedeutet. Doch die Spannung der Meisterschaft, diesem spannenden Titelkampf mit den Münchnern und der Geschichte mit ihren vielen Titeln, wie auch großen Niederschlägen bis sogar zur Insolvenz. Genau diese extreme kann nur ein Club im Pott aufweisen und ein dramatischeres Drehbuch hätte vermutlich kein Autor schreiben können. Vor allem es ist ja keine Fiktion die man im TV tagtäglich sieht, sondern bittere Realität. Obwohl man die Geschichte die Ergebnisse kennt, sie ist ja nicht hunderte von Jahre alt, bewegt die Art und Weise der Präsentation, des Schnitts und des Inhalts, mit den Borussen mitzufiebern, selbst wenn man es sonst nicht unbedingt mit dem BVB hält. Zudem reißt die Doku öfters mal die Wunden auf, heilt sie aber durch Erfolge die dieser Club erzielt hat. Diese Mischung wie auch die nähe an den Spielern hat, eine All or Nothing Doku bisher nicht geschafft.
Jedoch hab ich nicht nur Lobeshymnen für diese Serie sondern auch Kritik. Man hätte noch deutlich mehr herausholen können, vier Folgen sind einfach zu kurz. Stellenweise fühlt sich Inside Borussia Dortmund an wie ein zu lang geratener “Sportstudio Beitrag, da Amazon hier auch Material benutzt die wir schon eins zu eins bei Sky, Sport1, Eurosport oder sonst wo gesehen haben. Also nichts neues, auch keine neue Perspektive. Die stärke liegt definitiv hinter den Kulissen wenn wir beim Training hineinschnuppern, wenn uns die medizinische Arbeit oder die Sprachschule näher gebracht wird. Hiervon hätte ich gerne mehr gesehen, mehr aus den Bereichen wo nie ein Fan bzw. Sportbegeisterter hinkommt. Jedoch wäre es dann auch evtl. zu viel All or Nothing.
The Review
Inside Borussia Dortmund
Inside Borussia Dortmund ist eine sehr gute Doku, die perfekt zeigt was das besondere am Fußball ist. Glühende Anhänger des Vereins werden diese Doku feiern, aber diese Doku ist nicht nur was für BVB Fans, sondern für jeden der Fußball liebt.