Der offizielle Startschuss der MotoGP-Weltmeisterschaft ist gerade erst gemacht, da erscheint schon der aktuellste Titel der Videospielreihe und lässt die Fans der Rennserie direkt selbst aufs Bike steigen und um die Meisterschaft rasen. Und für den aktuellen ableger standen einige Änderungen und Verbesserungen auf dem Plan. So sollen die Spieler nicht nur auf der Piste die Kontrolle über das Geschehen haben, sondern auch schon bei den strategischen Möglichkeiten. Auf dem Papier hört sich das super an, aber wie sieht die Praxis aus? Wir haben bei der PC-Version mal am Gashebel gedreht.
Ganz klassisch stehen dem Spieler viele Modi zur Verfügung. Wer einfach direkt mal ein Ründchen drehen will, der kann im Schnellspiel direkt auf die Piste. 3 verschiedene Modi stehen hier zur Verfügung: Der Grand-Prix, Zeitfahren und Meisterschaft. Im Grand-Prix spielt man einfach ein Renn-Wochenende. Das Zeitfahren erklärt sich wohl von selbst. In der Meisterschaft kann man wie beim Grand-Prix die Renn-Wochenenden fahren, nur halt eben als Meisterschaft in 20 Wochenenden.
Wer Lust auf Story hat, der fühlt sich im Karrieremodus zuhause. Und das schöne: jeder wählt seinen eigenen Weg. Das geht schon mit der Wahl der Klasse los. Entweder rast man sich seinen Erfolgsweg von der untersten Stufe an und beginnt in der dritten Serie, wählt den Mittelweg und startet in der zweiten Serie oder wählt sofort die Königsklasse und startet neben den großen Namen. Danach stehen erneut einige Optionen zur Verfügung. Vom Vertrag mit einem Team, über das Personal – jede Wahl hat eigene Vorzüge. Am Anfang mag man sich als Neuling vielleicht überfordert vorkommen. Wer aber kurz einen Gang zurückschaltet und sich die Symbole mal genau anschaut, kann sich aus dem Kontext heraus selbst erklären was die einzelnen Symbole bedeuten.
Wenn alle Vorbereitungen getroffen sind, startet die Karriere. Aber am Anfang hat man noch etwas Zeit um sein Setup nachzujustieren. Egal ob Personal oder auch das Bike – Verbesserungen stehen jederzeit an. Fähigkeiten wollen gelevelt, neues Personal eingestellt und Team-chemie gesteigert werden. Auch hier mag man sich anfangs etwas erschlagen vorkommen. Aber durch die Hilfen und ein wenig Zeit, bekommt man alles gut gemanaged.
Wer das komplette Rennerlebnis will, der kann jedes einzelne Segment eines Rennwochenendes spielen. Egal ob freie Trainings, Qualifikationen oder eben das Rennen selbst, alles kann bequem an- oder abgewählt werden. Also auch hier wieder sehr viele Optionen für den Spieler.
Beim historischen Modus gibt es täglich 3 Herausforderungen: leicht, mittel und schwer. Schafft es der Spieler im Rennen aufs Podium, schaltet er den historischen Markt frei. Dort warten die berühmtesten Teams und Fahrer als Belohnung. Je höher der Schwierigkeitsgrad, desto größer die Belohnung.
Bei den Anpassungen kann sich der Spieler kreativ austoben. 6 Kategorien wollen dabei vom Spieler entdeckt werden. Bspw kann hier ein Fahrer komplett selbst erstellt werden. Vom Namen, über Nationalität, bis zu der Nummer, Stickern, der Ausrüstung und dem Fahrstil: es gibt viel zu entdecken. Zusätzlich kann man eigene Helme, Nummern und Sticker kreieren.
Darüber hinaus kann sich der Spieler sein Erlebnis mit zahlreichen Einstellungen im Optionsmenü selbst basteln. Egal ob HUD, Bild- oder Steuerungskonfiguration oder die Videoeinstellungen – viele Änderungen machen das Erlebnis individuell erlebbar.
Schon direkt zu Beginn des Spiels merkt man die entspannte Steuerung des Bikes. Dabei ist in der getesteten PC-Version nicht nur die Tastatur als Eingabegerät nutzbar, sondern auch Gamepad Nutzer können sich an der Kompatibilität ihres Gerätes erfreuen. Und obwohl ich eigentlich auch eher ein Gamepad bevorzuge, ist die Steuerung mit Tastatur leichter.
Und wo wir beim Thema leichter sind: innerhalb des Spiels kann man nicht nur eine Ideallinie einblenden, sondern hat auch die Möglichkeit eine automatische Bremse zu nutzen. Diese bremst dann automatisch an den entsprechenden Punkten vor der Kurve und macht es einem einfacher die Bremspunkte schneller kennenzulernen. Aber der Bremspunkt ist nur die halbe Miete.
Wer sich nämlich zu stark in die Kurve legt, der liegt kurze Zeit später quer. Aber frustriert muss man dann trotzdem nicht sein. Einfach kurz die Rewind-Taste drücken, zur entsprechenden Stelle zurückspringen und es dann einfach nochmal versuchen. Und mal reicht ein neuer Versuch, manchmal muss man eben auch öfters ran.
Auch wenn die Steuerung in den Kurven nicht immer so leicht von der Hand geht, ist die Bike-Physik dennoch mehr als angenehm.
An dieser Stelle sei gesagt dass das Wetter innerhalb des Spiels einen deutlichen Unterschied ausmacht. In anderen Spielen mag es reine Optik sein, aber gerade bei zweirädern macht sich ein bisschen Nässe schnell bemerkbar. So kann das Bike schneller ausbrechen und der Abflug ist garantiert.
Trotzdem ist das Spiel auch für Neueinsteiger echt freundlich. Schon nach kurzer Zeit machen sich schnelle Erfolge bemerkbar. Und wer geübter Racer ist und sich denkt die automatische Bremse brauch ich nicht, dem sei eines gesagt: doch. Ich hab irrtümlicherweise weise dasselbe gedacht und war nach 2 kurven dann doch wieder froh die Möglichkeit nutzen zu können, also für den Einstieg.
Grafisch mangelt es dem Spiel an nichts. Die Texturen sehen absolut super und das Wetter auch sehr realistisch aus.
Auch in Sachen Sound kann sich das Spiel sehen…oder soll ich besser sagen hören lassen. Schon das aufheulen der Motoren beim Start heizt richtig an. Lediglich der Kommentator könnte ein bisschen mehr leben ins Rennen bringen.
Ich finde die Rewind-Funktion verdient einfach an dieser Stelle nochmal eine besondere Erwähnung. Klar ist es gegen die KI nicht immer einfach zu fahren und manchmal weiss man auch nicht was man falsch macht oder wieso einem die anderen einfach davon fahren, aber auch wenn die KI einem mal aus versehen ins Heck knallt und einen zeitfressenden Unfall verursacht, reicht ein drücken der Taste und man bekommt einen neuen Versuch, ohne das man direkt das ganze Rennen neu fahren muss.
The Review
MotoGP 20 (PC)
Ein absoluter Fahrspaß-Garant ist MotoGP20. Selbst Neulinge können schnelle Fortschritte erzielen und die Fahrphysik ist super. Kreative können sich richtig austoben und alles mögliche Kostümisieren. Aber auch für unerfahrenere Spieler kann sich kreativ ausgetobt werden. Die Story macht einfach Spaß, egal ob die tollen Cutscenes, die Interviews im Anschluss eines Rennens oder die Möglichkeit sein Team und Bike nach eigenen Vorstellungen zu kreieren und stetig zu verbessern. Klar braucht man ein paar kurze Augenblicke um sich zurechtzufinden, aber wer kurz innehält, wird sich auch schnell zurecht finden. Zum Mehrspieler Modus kann ich leider noch nichts sagen, da das Spiel erst heute herauskommt und entsprechend vorher keine Online-Lobbys verfügbar waren.
PROS
- Super Grafik und Sound
- Assistenten erleichtern den Einstieg
- Viele Kostümisierungsoptionen
- Allgemein viele optionen verfügbar
- Karrieremodus
CONS
- Kommentator etwas unemotional
- KI brettert manchmal in einen rein
- Manchmal fliegt man aus der Kurve ohne zu wissen warum