Rund zehn Jahre lang haben uns Starbreeze und Overkill Software nun mit Payday 2 und all seinen DLCs Washington rauf und runter plündern lassen. Also war es mal an der Zeit für einen Tapetenwechsel. Und siehe da: Payday meldet sich nun mit seinem dritten Ableger zurück. Aber kann uns auch der dritte Teil wieder mit Spaß am virtuellen Plündern versorgen? Wir haben uns das mal auf dem PC angeschaut.
Bevor wir aber jetzt zum Gameplay und co kommen, müssen wir aber erstmal am Anfang anfangen. Worum geht es denn eigentlich in Payday 3? Und was macht die gute alte Crew rund um Dallas, Hoxton, Chains und Wolf eigentlich in ihrem Ruhestand?
Ja die Frage wird uns direkt zum Beginn des Spiels in einer Cut Scene sehr gut beantwortet. Denn die etlichen Raubzüge durch Washington haben sehr viel verbrannte Erde hinterlassen. Und so finden sich die Bande inklusive Joy in einem Keller und einer Verschwörung wieder. Denn Shade hat schlechte Nachrichten für die pensionierten Bankräuber: es gab etliche Angriffe auf die Crew und alle Konten sind eingefroren worden.
Also steht man nun wieder Blank da. Shade hat unserem ehemaligen Co-Gang-Leiter Bain, welcher am Ende von Payday 2 das zeitliche segnet, versprochen, sich um uns zu kümmern. So hat sie also nicht nur schlechte Nachrichten für die Crew mitgebracht, sondern auch direkt ein bisschen Ausrüstung samt ersten Auftrag, um wieder auf die Beine zu kommen und zurückzuschlagen.
Heißt für die Crew: das plündern beginnt wieder von vorn. Allerdings geht es nicht zurück nach Washington, sondern diesmal steht uns New York zum plündern bereit. Stichwort bereitstehen: direkt zum Release von Payday 3 stehen uns acht Heists zur Verfügung. Jeder soll laut Entwicklern dabei abwechslungsreich sein und eigene Besonderheiten mit sich bringen.
Aber natürlich gehen wir nicht ohne Plan auf Beutezug. Wie wir das ganze angehen können, verrate ich euch im Gameplay Part.
Bevor wir uns Hals über Kopf für unseren Rachefeldzug und das schnelle Geld aufmachen, gibt es schon ein paar Überlegungen, die wir vorher anstellen sollten. Das beginnt natürlich mit der simpelsten Sache zu Beginn. Die Frage nach dem “Wie gehen wir vor”?
Im wesentlichen gibt es zwei Antworten auf die Frage: a) wir schleichen uns heimlich rein und nehmen was wir uns möchten oder b) wir lassen die Waffen heiß laufen und zerschießen die ganze Bude während wir sowohl Geld als auch Wertgegenstände den Besitzer wechseln lassen.
Warum das eine so große Rolle spielt? Nun, entsprechend der Vorgehensweise stellen wir ja unsere Ausrüstung zusammen. Und da sind wir direkt beim nächsten großen Thema. Denn im Menü können wir zahlreiche Einstellungen vornehmen. Zu wesentlichen Einstellungen würde ich dabei erstmal die Wahl der Waffen, Gadgets und Skills zählen.
Wir können beim Thema Waffenarsenal aus dem Vollen schöpfen. Dabei können wir nicht nur zwischen Shotguns, Sturmgewehren, Pistolen und Co wählen, sondern auch mit zahlreichen Aufsätzen unseren ganz eigenen Spielstil zusammenstellen. Die Waffen werden dabei mit fortlaufendem Charakter Fortschritt, zu dem ich später noch komme, nach und nach freigeschaltet. Ebenso wie die Aufsätze.
Wobei, wenn wir schon dabei sind, kann ich euch auch direkt erklären, wie das ganze genau funktioniert und was mich daran direkt stört. Während wir unsere Waffen automatisch durch das reine Spielen der Heists leveln, können wir unseren Charakter lediglich durch abgeschlossene Challenges aufleveln lassen. Ja, ich kann natürlich schon den Punkt insoweit verstehen, dass dadurch der Grind abwechslungsreicher gemacht wird, aber dass man ohne Challenges überhaupt nicht levelt, finde ich dann allerdings trotzdem nicht wirklich geil, um es mal milde auszudrücken.
Mit fortlaufendem Charakter Fortschritt werden aber auch andere Aspekte erst nach und nach freigeschaltet. Seien es Gadgets wie Blend- und Rauchgranaten, Schutzwesten, Wurfobjekte und Co. Was ich dabei aber auch positiv erwähnen möchte, ist die Übersicht bei den Challenges. Denn wir bekommen nicht nur sehr transparent im Herausforderung Stab gezeigt, was wir machen müssen zum leveln, sondern können auch per Filter rum switchen zwischen abgeschlossenen, laufenden und noch gesperrten Herausforderungen.
Was mich ebenfalls, vor allem mit Blick auf den zweiten Teil, auch sehr anspricht, ist die Veränderung in Sachen Skills. Während uns Payday 2 noch mit einem Skilltree und einer entsprechenden Spezifizierung sehr in unserem Spielstil limitiert hat, gewährt uns Payday 3 nun einen sehr freien Stil. Es gibt natürlich weiterhin gewisse Grundskills wie Hacken, Sanitäter, Munitions-Spezialist, Tank usw. Allerdings können wir in den einzelnen Bereichen unsere verdienten Skillpunkte verteilen, wie wir wollen.
Wer sich gerne auch optisch austoben will, bekommt in Payday 3 ein paar Gelegenheiten dafür. Egal ob die Kleidung samt Maske und Handschuhe unseres Charakters oder auch das Aussehen unserer Waffe in Sachen Anhänger, Sticker und Farbe der Waffe.
Dann kommen wir auch dann mal auf die Heists zu sprechen: denn die aktuell acht verfügbaren Heists sind schon in ihrer Weise abwechslungsreich aufgebaut. Mal rauben wir ‘ne Bank aus, mal überfallen wir einen Transporter oder brechen in ein Museum ein. Wenn wir dann auch noch den Schwierigkeitsgrad von Normal auf Schwer, Sehr Schwer oder Overkill, allesamt mit zusätzlichen Modifikatoren versehen wie unzerstörbare Kameras oder einen durchgehend funkelndem Sicherheitsguard, ändern, dann können die Missionen schon mal sehr knifflig werden. Vor allem wenn man, wie meine Jungs und ich das ganze auf Overkill und heimlich machen will. Und selbst wenn es dann doch die laute Variante wird: zahlreiche verschiedene Gegnergruppen samt Juggernauts, Ninjas und Co, machen uns das Leben zur Hölle. Aber da kann unsere neu bekommene Overkill Waffe, ob nun die Sniper oder der Granatwerfer, gut aushelfen. Diese Waffe können wir nach einer gewissen Anzahl an Kills anfordern.
Aber nicht nur die Overkill Waffe soll uns das Leben erleichtern. Auch moderne Gameplay-Mechaniken wie das sliden aus beispielsweise Call of Duty, gibt es in einer eigenen Variante in Payday 3. Das macht uns das ausweichen von Schüssen ein wenig leichter.
Zwei Punkte möchte ich aber noch ansprechen, bevor wir gleich zur Grafik des Spiels kommen. Leider sind diese beiden Punkte keine positiven. Der eine Punkt hat mich auch schon im Vorgänger gestört: nämlich die Munitionsknappheit. Natürlich können wir als Vorteil vor dem Beginn des Heists auch eine Munitionstasche mitnehmen, allerdings kann nur ein Spieler pro Lobby diese Tasche mitnehmen und naja, wenn es laut wird, dann wird die Munition schnell mal leer.
Und ja: zwar droppen die Polizisten, Guards und Soldaten allesamt Munition, aber pro Kill vielleicht maximal 2 zusätzliche Kugeln und das ist schlichtweg zu wenig. Ich kann zwar auch das eventuell auftretende Argument nachvollziehen, dass man dann eventuell primär einen heimlichen Ansatz verfolgen sollte, allerdings kann das je nach Schwierigkeitsgrad auch mal sehr schnell schief gehen. Zwar ist Payday 3 in Sachen Aufdeckung verzeihlicher als noch der Vorgänger, aber trotzdem bin ich der Meinung, dass die gedroppte Munition von den gekillten viel zu wenig ist.
Und der andere Punkt bezieht sich auf die Guards. Klar ist das Spiel wie gerade angesprochen insgesamt verzeihlicher geworden und man wird nicht mehr so schnell aufgedeckt. Aber ich finde, das Verhalten der Guards ist oftmals ziemlich willkürlich. Was ich damit meine ist, dass man manchmal beim ersten erwischt werden einfach nur raus begleitet wird und manchmal verhaftet wird. Hinzu kommt dann auch noch, wenn der Guard sich mittendrin umentscheidet und dich erst raus begleitet, nur um dich dann plötzlich doch zu verhaften.
Kommen wir nun aber mal zur Grafik und dem Style des neuen Ablegers. Und eins sei vorweg gesagt: einen großen Sprung im Vergleich zum Vorgänger solltet ihr nicht erwarten. Klar sieht das Spiel schon schöner aus als Payday 2. Wenn wir allerdings andere aktuelle Titel zum Vergleich heranziehen, dann denke ich, ist noch etwas Luft nach oben. Allerdings soll das Spiel im Laufe der Zeit noch auf die neue Unreal Engine wechseln. Vielleicht wird dann auch die Grafik noch etwas besser und nicht einfach nur dezent aufgehübscht.
In Sachen Sound kann ich direkt sagen, dass ich vor allem bei den Waffen einen verbesserten Sound feststelle. Damals klangen die Schüsse noch extrem plastisch und das schießen hat nicht wirklich Spaß gemacht. Inzwischen macht das abfeuern der Waffe allerdings mehr Spaß, was neben dem Sound auch am besseren Waffenverhalten liegt. Ansonsten kann ich beim Sound nicht so krass viel zu sagen. Es klingt jetzt nicht extrem wuchtig oder so, aber schon solide und nicht mehr belanglos.
Wenn wir nach Besonderheiten in dem Spiel suchen, können wir eigentlich schon ein paar Sachen erwähnen. Allerdings sind die ganzen Punkte von mir bereits erwähnt worden, also erwähne ich sie nur nochmal kurz, weil ich denke, dass es schon angebracht ist, diese besonders hervorzuheben.
Direkt als erstes würde ich dabei die Freiheit bei den Fähigkeitslinien positiv hervorheben wollen. Während wir in Payday 2 noch streng limitiert wurden, haben wir nun viel mehr Freiheit und ergo mehr Spaß.
Mehr Spaß bietet zudem auch die Möglichkeit der diversen Schwierigkeitsgrade. Gerade die Kombination aus heimlichem Vorgehen und der Overkill Schwierigkeit machen das Spiel besonders knifflig, für alle, die wie meine Freunde und ich ein bisschen Herausforderung brauchen.
The Review
Payday 3 (PC)
Payday 3 ist eine willkommene Abwechslung für alle, die gerne Koop mit Freunden ein bisschen virtuell taktisch rumballern und zudem noch ein paar Leute um ihr Erspartes erleichtern wollen. Das Gameplay ist im Großen und Ganzen moderner geworden, nur die Grafik und der Sound könnten da noch ein bisschen nachholen. Aber mit Blick auf Teil 2 macht das Game schon deutlich mehr Spaß. Vor allem wenn die Entwickler weiter die Performance der Server verbessern, damit nicht wie zum Launch und in den Tagen darauf, das Matchmaking manchmal bis zu 15 Minuten dauert, bevor dann doch die Verbindung unterbrochen wird oder man ausgeloggt oder aus Parties rausgeschmissen wird.
PROS
- abwechslungsreiche Missionen
- Freiheit bei Skills
- neue Mechaniken
- moderneres Gameplay
- diverse Schwierigkeitsgrade
CONS
- Character Level Progression
- knappe Munition
- willkürliches Guard Verhalten