Vor etwas mehr als zwei Jahren hat das Team des französischen Spieleentwicklers EKO Software Rugby 18 veröffentlicht. Die Reaktion der Rugby-Fans war allerdings nicht so positiv, wie man sich das vermutlich im Hause EKO Software erhofft hat. Es hagelte viel Kritik am Spiel. Kritik, die sich das Team zu Herzen genommen hat und sich daher für den neuesten Ableger etwas mehr Zeit genommen hat. Nun ist Rugby 20 endlich draußen, aber kann es den Erwartungen diesmal gerecht werden?
Zur Auswahl stehen dem Spieler sieben verschiedene Modi. Darunter befindet sich auch das Quick Match, bei dem der Spieler sofort, ohne große Einstellungen vornehmen zu müssen, zocken kann. Lediglich eines der 20 zur Verfügung stehenden Teams, eines der Stadien sowie die Trikot-Auswahl trennen den Spieler also von 80 Minuten Zweikampf-Action auf dem Spielfeld. Im Solo-Modus ist man nicht nur aktiver Spieler, sondern zusätzlich auch für das Management seines Teams verantwortlich. Dabei kann er entweder mit eines der Standard-Teams in acht verschiedenen Ligen antreten, oder sich mit einem eigenen Squad, zudem wir gleich kommen, in die Action stürzen. Neben dem Kauf von Spielern und Personal, legt der Spieler auch Trainingseinheiten fest, um das Team weiter zu verbessern.
Im Solo-Modus stehen neben den Liga-Matches auch Freundschaftsspiele auf dem Plan. Dabei kann der Spieler die Matches nach belieben spielen oder simulieren. Entscheidet er sich für das Simulieren, bekommt er bei Liga-Matches kurze Infos über den Spielverlauf. Das beinhaltet beispielsweise die Anzahl an Versuchen, Strafstöße, Verletzungen und dne Halbzeit, sowie Endstand der Begegnung. Bei Freundschaftsspielen werden diese Statistiken nicht angezeigt.
Wer statt eines Standard-Teams lieber mit eigenem Squad antreten will, der kann sich im Modi “My Squad” austoben. Dabei kann der Spieler sein Team nur mit den Karten zusammenstellen, die er besitzt, ähnlich wie Fußball-Fans das aus dem FIFA Modus Ultimate Team kennen. Anders als bei FIFA kann man sich aber keine Karten via Mikrotransaktionen kaufen. Insgesamt vier Slots stehen dem Spieler zur Erstellung seines Teams, welches er Online und im Solo-Modus nutzen kann, zur Auswahl. Da das Spiel die Spieler automatisch anhand ihrer Position dem Team zuordnet, muss der Spieler auch kein Profi im Spiel sein.
Allgemein gibt das Spiel auch Neulingen viele Möglichkeiten in den Rugby-Sport reinzufinden. Zur weiteren individuellen Gestaltung seines Teams, stehen die optischen Anpassungen zur Verfügung. Dabei kann der Spieler aus jeweils sieben Trikots, Shorts, Socken und Logos sowie zwei Bällen auswählen. Diese Bausteine lassen sich ebenfalls dann noch farblich ausführlich ändern. Hat der Spieler sein Squad fertig, kann er ebenfalls noch eigene Taktiken und Spielzüge erstellen. Für die Taktiken stehen dafür jeweils zwei Presets im Angriff und Verteidigung zur Verfügung, für Spielzüge weitaus mehr.
Neben der Liga stehen auch acht Tutorials zur Verfügung, um Neulingen den Einstieg zu erleichtern. Unter “My Collection” findet der Spieler allerhand Karten, die er sich erspielt hat. Dort kann die Ingame Währung “Sp” genutzt werden, um neue Karten durch Booster-Packs zu bekommen. “Sp” können aber nicht gekauft werden, sondern lediglich erspielt.
Die Steuerung in Rugby 20 ist relativ leicht zu lernen. Auch Neueinsteiger finden sich schnell zurecht, auch wenn dann während des Spiels aufgrund des Tempos schon mal hektisch etwas gedrückt wird. Denn im Vergleich zu American Football, läuft die Spieluhr im Rugby kontinuierlich fort. Ergo bleibt wenig Zeit zum Verschnaufen. Wer die neu eingeführten taktischen Veränderungen während des Spiels vornehmen möchte, kann einfach per Knopfdruck das Spielgeschehen erheblich verlangsamen und so seine Änderungen vornehmen. Ebenfalls sind die Spielerbewegungen und die AI verbessert worden. Wer sein Gameplay noch etwas anpassen möchte, für den stehen im Menü weitere Einstellungen zu Gameplay, Sound, Grafik und Kamera zur Verfügung. Beispielsweise kann man dort zwischen den drei Schwierigkeitsgraden Amateur, Semi-Pro und Pro auswählen, sowie die Länge des Spiels.
In Sachen Grafik kann Rugby 20 sich auch mit Blick auf andere Sportspiele sehr gut sehen lassen. Die Texturen sind sehr klar und detailliert.
Schon im Menü wird man recht schnell merken, dass sich die Musik-Auswahl ausschließlich auf Instrumental-Musik beschränkt. Dies soll allerdings nicht negativ klingen, ich finde diese Auswahl sogar recht gut. Geht es dann aber ins Spielgeschehen rein, wird der Sound für mich jedoch relativ dünn. Ein paar jubelnde Fans beim Einlauf der Teams, wahlweise englische oder französische Kommentatoren, die die Action, die auf dem Platz stattfindet, für mich nicht wirklich akustisch rüberbringt.
Gerade Neueinsteiger dürften sich über die Ladebildschirme freuen. Denn während das Spiel im Hintergrund lädt, gibt es Infos zu den Regeln oder der Steuerung von Rugby. Aber auch mit dem Sport vertraute Spieler, können sich freuen. Denn während des Ladens wird eine Quizfrage, mit einer Schwierigkeit von ein bis drei Sternen, gestellt. Beantwortet man diese richtig, gibt es eine kleine Belohnung in Form der Ingame-Währung “Sp”. Kleines Manko hat aber auch die Quizfrage: beantwortet man die Frage falsch, wird die richtige Lösung nicht angezeigt.
The Review
Rugby 20 (PS4)
EKO Software hat sich die Kritik der Fans an Rugby 18 zu Herzen genommen und sich beim Nachfolger Zeit gelassen. Diese Entscheidung wird auch sichtbar, lässt sich Rugby 20 sehr angenehm spielen. Der Zugang für Neulinge sollte aufgrund zahlreicher Erklärungen leichter fallen. Auch wenn das Spielen schon Spaß macht, lässt der Sound vom Spiel noch sehr zu Wünschen übrig.
PROS
- Viele Verbesserungen zum Vorgänger
- Einsteigerfreundlich
- Keine Mikrotransaktionen
- Zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten
- Automatische Zuordnung von Spielern in “My Squad”
CONS
- Sound nimmt ein bisschen den Spaß am Spiel
- Spiel komplett in englisch
- Keine Übersicht, welche Tutorials bereits abgeschlossen wurden
- Level-Up System relativ undurchsichtig