Der chinesische Games-Gigant Tencent plant wohl eine Übernahme des Frankfurter Spielestudios Crytek, für angeblich 300 Millionen Euro über eine EU-Tochterfirma. Erst vor wenigen Wochen, wie wir berichteten, übernahm Tencent die Mehrheitsbeteiligung am Berliner Studio Yager. Dies wäre somit die zweite Groß-Übernahme eines deutschen Traditions-Spieleherstellers und es soll nicht nur dabei bleiben, denn Tencent ist in Europa auf ganz großer Einkaufstour.
Aber beim Cytek Deal jedoch soll es wohl, Laut Bild-Informationen, Tencent nicht nur um das Studio, sondern vor allem um die CryEngine gehen. Die man für Kriegssimulations-Programme für die chinesische Armee zweckentfremden will. Jedoch wäre China nicht der erste, den auch die USA, Deutschland und andere NATO-Länder nutzen die CryEngine bereits für ihre Militär-Simulationen und für deren Ausbildungsprogramme. Bei einem Kauf durch die Chinesen könnte man aber andere Länder ausschließen, diese Engine dann zu nutzen. Henning Otte, verteidigungspolitischer Sprecher der CDU-/CSU-Fraktion, sieht demnach bereits das Wirtschaftsministerium in der Pflicht, die Übernahme zu verhindern.
„Wenn es zutreffen sollte, dass ein chinesischer Technologiekonzern die Übernahme des deutschen Spieleentwicklers Crytek beabsichtigt, damit die chinesischen Streitkräfte Zugriff auf Kriegssimulationsprogramme erhalten, die auch von der Bundeswehr und von weiteren NATO-Staaten genutzt werden, könnten möglicherweise deutsche Sicherheitsinteressen berührt sein. Aus Simulationen in den falschen Händen kann schnell tödlicher Ernst werden. Das gilt es, zu verhindern.“ Henning Otte (CDU)