Am Montag wurde bekanntgegeben, dass Electronic Arts (EA) für rund 55 Milliarden US-Dollar an ein Investorenteam verkauft wird. Zu den Käufern gehören Silver Lake, der saudische Staatsfonds Public Investment Fund sowie Affinity Partners, das Unternehmen von Jared Kushner. Teil des Deals ist auch, dass EA rund 20 Milliarden US-Dollar Schulden von JPMorgan Chase übernimmt. Das Unternehmen wird dadurch von der Börse genommen und privat geführt.
Die Übernahme hat in der Belegschaft vieler Studios von EA für Unsicherheit gesorgt – insbesondere bei BioWare. Das Studio aus Edmonton hatte bereits Anfang des Jahres Stellenstreichungen erlebt, nachdem Dragon Age: The Veilguard nicht die Erwartungen von EA erfüllt hatte. Damals äußerten Angestellte schon die Befürchtung, dass weitere Entlassungen folgen könnten.
In Gesprächen mit Medien haben mehrere BioWare-Mitarbeiter nun berichtet, dass die Sorgen durch den geplanten Verkauf stark zugenommen haben. Viele gehen davon aus, dass BioWare zu den ersten Studios gehören könnte, bei denen es nach dem Eigentümerwechsel zu weiteren Einschnitten kommt, manche befürchten sogar eine vollständige Schließung oder Verkauf des Studios. Einige Angestellte bereiten sich bereits darauf vor, neue Arbeitsmöglichkeiten zu suchen.
Der Abschluss des Verkaufs wird nicht vor dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 2027 erwartet, also frühestens im April 2026. Bis dahin läuft der Betrieb wie gewohnt weiter. Dennoch verweisen Mitarbeiter auf die bereits drastisch reduzierten Teamgrößen. Nach der Veröffentlichung von Dragon Age: The Veilguard war die Zahl der Beschäftigten bei BioWare von über 200 im Jahr 2023 auf unter 100 gesunken.
Gerüchte, dass EA zeitweise sogar über den Verkauf des Studios nachgedacht habe, sind bislang unbestätigt. Sicher ist nur, dass auch an der Mass Effect-Reihe weitergearbeitet wird. Zwar war zu Beginn des Jahres nur ein kleines Team mit dem Projekt beschäftigt, doch inzwischen wurden zusätzliche Ressourcen bereitgestellt.
Ein Entwickler fasste die Stimmung so zusammen: „Wir arbeiten weiter, bis man uns sagt, dass Schluss ist. Gesund ist das nicht, aber solange die Gehälter kommen, macht man weiter.“