Die Communication Workers of America (CWA), eine der größten Gewerkschaften für Videospielbeschäftigte in den USA, hat sich im Namen der United Videogame Workers-CWA Local 9433 kritisch zur geplanten Übernahme und Privatisierung von Electronic Arts geäußert. In einer offiziellen Erklärung heißt es, dass die Belegschaft während der Verkaufsverhandlungen nicht angemessen vertreten wurde und es erhebliche Sorgen über mögliche Entlassungen gebe.
Die Gewerkschaft bezeichnet den rund 55 Milliarden US-Dollar schweren Deal als „eine weitere Machtkonzentration in den Händen weniger“ und warnt, dass dieser Schritt „nichts zur Verbesserung der Situation von Spielern und Beschäftigten beiträgt“.
„EA ist kein Unternehmen in Schwierigkeiten“, heißt es in der Stellungnahme. „Mit einem Jahresumsatz von 7,5 Milliarden und rund 1 Milliarde US-Dollar Gewinn zählt EA zu den größten Spieleentwicklern und Publishern weltweit. Der Erfolg basiert vollständig auf der Arbeit von Zehntausenden Beschäftigten, deren Kreativität und Können EA überhaupt erst so wertvoll gemacht haben.“
Weiter kritisiert die Gewerkschaft, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Verhandlungen nicht einbezogen wurden, obwohl sie am stärksten von den möglichen Folgen betroffen seien. Sollten Studios geschlossen oder Stellen gestrichen werden, geschehe dies laut CWA „nicht aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, sondern um die Profite der Investoren zu steigern“.
Parallel zur Stellungnahme hat die Gewerkschaft eine Petition an die US-Handelskommission (FTC) gestartet. Sie fordert eine genaue Prüfung der Übernahme, um sicherzustellen, dass Arbeitsplätze und kreative Freiheit gewahrt bleiben.
Die geplante Übernahme von EA wurde Ende September bekannt. Käufer ist ein Konsortium unter Führung des Saudi-Arabischen Public Investment Fund (PIF), gemeinsam mit Silver Lake und Affinity Partners, dem Unternehmen von Jared Kushner, dem Schwiegersohn des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Um den Kauf zu finanzieren, wird EA rund 20 Milliarden US-Dollar an Schulden aufnehmen, was laut Gewerkschaft die Gefahr von Personalabbau weiter erhöht.
„Jedes Mal, wenn milliardenschwere Investoren ein Studio übernehmen, verlieren Beschäftigte Transparenz, Mitsprache und Sicherheit“, so die CWA. Die Erklärung endet mit dem Appell: „Der wahre Wert der Videospielbranche liegt in ihren Beschäftigten – und wir stehen gemeinsam dafür ein, dass Gier nicht über unsere Zukunft entscheidet.“