Am 5. Dezember wurde bekanntgegeben, dass Netflix und Warner Bros. Discovery eine verbindliche Vereinbarung zum Verkauf des Warner-Bros.-Geschäftsbereichs getroffen haben. Teil der geplanten Transaktion ist auch die Übernahme sämtlicher Marken und Studios von Warner Bros. Games (WB Games) durch Netflix. Dazu gehören unter anderem Avalanche Software, Rocksteady Games, TT Games und NetherRealm Studios.
Trotz mehrerer Anfragen hatte Netflix zunächst keine Auskunft zur Zukunft der Gaming-Sparte von Warner Bros. gegeben. Am 8. Dezember äußerte sich Netflix-Co-CEO Gregory Peters jedoch erstmals konkret zu WB Games und ihrer Bedeutung innerhalb des Deals.
Peters erklärte, dass der Gaming-Bereich nicht in das Vertragsmodell einbezogen worden sei. Zwar handele es sich um Studios mit „großartigen Mitarbeitern“ und erfolgreichen Projekten, dennoch habe Netflix den Spieleinhalten während der Verhandlungen keinen eigenen finanziellen Wert zugeschrieben.
„Obwohl sie im Spielebereich definitiv großartige Arbeit geleistet haben, haben wir dem von Anfang an keinen Wert beigemessen, da sie im Vergleich zum Gesamtbild relativ unbedeutend sind“, sagte Peters.
Gleichzeitig betonte Peters, dass einige Projekte, etwa Hogwarts Legacy, starke Ergebnisse erzielt hätten und Netflix Potenzial in der Sparte sehe. Dennoch bleibe es dabei: WB Games sei nicht Teil der Grundlage gewesen, auf der das Dealmodell erstellt wurde.
Was bedeutet das für die Studios von WB Games?
Sollte die Übernahme wie geplant 2026 abgeschlossen werden, würden alle Entwicklungsstudios unter das Dach von Netflix wechseln. Dazu zählen unter anderem:
- Avalanche Software (Hogwarts Legacy)
- Rocksteady Games (Suicide Squad, Batman: Arkham)
- TT Games (LEGO-Spiele)
- NetherRealm Studios (Mortal Kombat, Injustice)
Damit würden auch kommende Titel, darunter ein neues Batman-Spiel, über das seit Monaten spekuliert wird, künftig unter Netflix erscheinen.
Unklare Signale zur Bedeutung von Gaming für Netflix
Die Aussagen von Peters könnten für Fans widersprüchlich wirken: Einerseits wurde der Spielebereich bei der Dealbewertung nicht berücksichtigt, andererseits hebt Netflix das Potenzial der Studios hervor. Rückschlüsse auf die langfristige Strategie lassen sich daraus kaum ableiten.
Klarheit dürfte erst entstehen, wenn Netflix nach einer erfolgreichen Übernahme tatsächlich Eigentümer aller Studios ist, vorausgesetzt, der Deal erhält die notwendigen Freigaben und wird wie geplant abgeschlossen.

