Nach langer Zeit des Wartens kann man wieder die Straßen von Los Santos unsicher machen. GTA 5 vorerst für die Konsolen Xbox 360 und PS3 erschienen ist bei uns angekommen und da stellt sich die Frage: Kann dieses Spiel den enormen Erwartungen gerecht werden?
GTA5 ist nach dem kleinen Abstecher nach Liberty City der direkte Nachfolger von GTA San Andreas und der elfte Teil des erfolgreichen GTA-Franchise von Rockstar. Für GTA-Fans ein potenzielles Suchtmittel, das es noch nicht auf die Verbotenenliste geschafft hat, zum Glück. GTA5 ohne Superlative zu beschreiben, fällt uns sehr schwer, genau wie sich im Spiel an die Verkehrsregeln zu halten, doch wir versuchen es. Die erste Ampel nähert sich und wir brettern rüber, dass war‘s wohl mit unserem Vorsatz.
Beginnen wir aber nochmal von vorn. Die Story beginnt sehr interessant und direkt in Action, hier lernen wir auch direkt das Spielen mit mehreren Personen gleichzeitig. Was uns nach ein paar Minuten verständlich wird, ist es nur die spielbare Vorgeschichte vor der eigentlichen Story. Wie schon bei GTA4 ist der Einstieg ins Spiel sehr gelungen und Hollywood Filmreif (Kein Wunder das Rockstar die Idee hat GTA zu verfilmen).
Nach dem misslungenen Banküberfall lebt Michael (einer von 3 Hauptcharakteren) unterm Zeugenschutzprogramm in Los Santos. Das FIB finanziert ihn ein sehr kostspieliges Leben in einer prunkvollen Villa in einer sehr noblen Gegend. Geldsorgen hat er bis dato nicht, doch seine Familie lebt nicht so nach seinen Wünschen. Der Sohn ein fauler Zocker der auch mal das eigene Boot verkauft. Die Tochter die unbedingt berühmt werden will und sich Freunde im horizontalen Gewerbe sucht. Oder die Ehefrau die ihr inneres erforschen will, mit Yoga oder auch fremden Männern. Und da kommen wir zum Punkt wo Michaels Leben eine große Wende nimmt. Nach einem impulsiven Wutausbruch bei dem Micheal ein Haus zerstört, hat er plötzlich Schulden in Millionenhöhe. Um das Problem zu lösen sieht er nur eine Lösung, er steigt wieder ins „Geschäft“ ein.
Beim ersten krummen Ding nimmt er seinen neuen Freund Franklin mit (der zweite Hauptcharakter). Franklin lebt wie Michael in Los Santos, nur er lebt in ärmeren Verhältnissen, im Ghetto der virtuellen Großstadt. Sein Leben wird vom Ganggeschehen und zwielichtigen Automobilverkäufen diktiert. Nach dem gelungenen Überfall, der daraufhin in allen Medien erscheint, wird Travor hellhörig und begibt sich auf die Reise nach Los Santos.
Travor (der dritte Hauptcharakter) war damals beim gescheiterten Überfall mit beteiligt und ihm ist als einziger die Flucht gelungen. Auf der Flucht vor dem Gesetz hat es ihn ins Hinterland des fiktiven Bundesstaates San Andreas verschlagen. Dort schlägt er sich mit dreckiger Handlangerarbeit durchs Leben. Was ein vollkommener Gegensatz zu dem ist wie Michael lebt.
Zum Technischen
Wir haben von Rockstar die PS3 Variante erhalten und haben an der Grafik wie auch an der Balance des Spiels nichts zu meckern. Wer nah am Wasser gebaut ist sollte sich vorsichtshalber eine Packung Taschentücher bereit legen. Angesichts der teils überragenden Grafik der offenen Spielwelt kann es nämlich zu spontanen Freudentränen kommen. Denn hier hat sich Rockstar mal wieder selbst übertroffen und holt aus der hauseigenen Grafikengine „Rage“ alles heraus. In jeder Spielminute aufs Neue, fällt einem immer wieder bisher kaum für möglich gehaltene Fülle an Details auf. Auch die Weitsicht gefällt uns.
Doch haben wir in unserem Test ein paar kleinere Fehler entdeckt, häufig ist dies aber auf das ladeintensive Spielgeschehen zurückzuführen. Etwas Kantenflimmern hemmt dann aber doch die Illusion, schmälert aber keineswegs den Gesamteindruck. Wenn man bedenkt das man hier auf eine mittlerweile fast acht Jahren alte Konsole spielt. Hier freuen wir uns schon darauf wie das Spiel auf dem PC und auch evtl. auf den Next-Gen-Konsolen ausschauen wird.