Mega, Monster, Cyborg, Alien, Ninja, Samurai, Schwerter, Schleim, Blut, Feuer, Explosionen, Agenten, Frauen, Brüste, Sonnenbrillen, Lachen, Schund, Trash, Sinnlosigkeit, Anime, Mond, Traum, Raum-Zeit. Nun, um Grunde ist damit alles abgedeckt und ich kann hier Schluss machen. Machts gut und gute Nacht, Leute!
Naja, okay. Das kommt dem Ganzen zwar recht nah, wird Killer Is Dead aber nicht ganz gerecht. Fangen wir doch mal beim Titel an. Was erwartet man von einem Spiel dessen direkte deutsche Übersetzung „Mörder ist tot“ bedeutet? Nun, vermutlich viele tote Mörder, nicht wahr? Und genau das ist, was wir erleben dürfen! Den schrecklich unnatürlichen und selbstverständlich vorzeitigen Tod einer ganzen Reihe von Schurken.
Wir spielen den Auftragskiller Mondo, der für eine… „Agentur“ arbeitet und auf Mission geht. Er ist aber kein normaler Mensch, nein das wäre ja langweilig. Sein linker Arm ist eine Art… Roboter-Prothese die über die praktische Fähigkeit verfügt, mit Blut zu schießen. Darüber hinaus lässt der Arm sich perfekt als Türöffner benutzen, zerbricht die Deckung von Gegnern und heilt seinen Träger.
Gegner? Ja ha, ganz recht! Denn so ein Arm wäre ja nicht einmal halb so lustig, wenn es nicht einen Haufen Typen geben würde, denen man mit ihm aufs Fressbrett schlagen darf. Zusätzlich gibt es noch ein Katana, das Blut stiehlt, welches man auch direkt als Munition benutzen darf. So gerüstet haut man sich mit einer ganzen Reihe von unterschiedlichen Cyborgs… Aliens… Monstern, die die unterschiedlichsten Muster und Abläufe haben.
Das Gameplay kennt man soweit. Action mit hektischen bunten Farben, die durchs Bild hüpfen und viel Blut. Ein typisches Hack N Slay aus der Third Person Sicht. Das spielt sich sehr schön flüssig und funktioniert wunderbar. Man kann ausweichen, blocken, zuschlagen und vor allem diverse Kombos mit dem Katana ausführen. Jeder Angriff scheppert richtig schön und es macht Spaß, sich durch Gegnergruppen zu hauen. Es empfiehlt sich ein Controller, da die Bewegungen und Reaktionen damit um einiges schneller und leichter von der Hand gehen. Die Tastaturumsetzung ist absolut okay, aber mit dem Gamepad macht es mehr Spaß.
Nach recht kurzer Eingewöhnungsphase kommt man damit gut zurecht und man kann damit ein Wenig herum experimentieren. Wenn wir uns nicht im Nahkampf rum hauen wollen, bleiben weiter weg und schießen, wie weiter oben erwähnt, mit Mondos linken Arm Blut auf die Feinde. Das macht guten Schaden und ist relativ sicher. Das Problem ist, dass so unsere Blutreserven schnell nachgeben und wir neues bekommen müssen.
Die Levels sind immer gleich aufgebaut. Wir erhalten den Auftrag, wir reden kurz in teilweise absurden Zwischensequenzen mit dem Auftraggeber und dann beginnt das Spiel selbst. Zumeist besteht eine Mission aus einem bestimmten Schlauch, der immer wieder geheime Abzweigungen und Verstecke bietet. Am Ende wartet dann ein Boss, der jedes Mal wirklich sehr einzigartig aussieht und kämpft.
Mal ist es ein wahnsinniger Wissenschaftler, mal ein riesiger mutierter Koloss, dann wieder ein sprechender Zug, der sich an der Welt rächen will. Dabei spielt sich jeder Kampf sehr anders und unterteilt sich auch noch in verschiedene Phasen. Alleine schon um zu sehen, was als nächstes kommen mag, wollte ich beim Test weiterspielen. Die Story will ich nicht spoilern. Keine Angst, ich habe sie durch gespielt und kann sagen, dass sie das ein oder andere mal recht überraschende Entwicklungen bereit hält. Man sollte aber keine großen Emotionen oder eine packende Inszenierung erwarten. Hier geht es um epische Kämpfe, coole Sprüche und selbstironische Wortgefechte.
Dass die Charaktere recht flach sind, stört hier wohl niemanden. Das Spiel weiß ganz genau, was es will und setzt das auch konsequent durch. Natürlich geschieht das Ganze in diesem typischen Anime-Stil, den man zum Beispiel aus Serien wie Fate kennt. Obwohl ich aber kein sonderlicher Fan von Animes bin, war ich aber sehr gut unterhalten.
Seien es die teilweise bewusst billigen Dialoge oder alleine die epischen Abschlüsse einer jeden Mission. Irgendwas an diesem Spiel hat mich sofort drin gehabt. Ah, vielleicht ist es der eigene Grafikstil, der sogar die recht abgedroschene Anime-Optik verschönert. Das Spiel nutzt einen speziellen Cell-Shading Look, der wirklich sehr erfrischend und cartoonig wirkt.
So täuscht das Spiel darüber hinweg, dass manche Charaktermodelle und Umgebungsobjekte nicht sonderlich detailliert sind. Aber die Texturen sind super! Teilweise in Falschfarben oder mit völlig abstrusen Konstruktionen bemalt lassen sie das ganze Spiel sehr irreal wirken. Düster und doch bunt. Besonders gut gefiel mir eine der ersten Missionen, bei der es sich um einen spielgewordenen Nachbau des M.C. Escher Gemäldes Relativität handelt. Und ja, ich musste recherchieren um den Namen zu haben.
So. Habe ich etwas vergessen? Ach ja! Die Frauen! Mondo ist ein selbsternannter Ausreißer und daher gibt es mannigfaltige Möglichkeiten, in Kontakt mit dem anderen Geschlecht zu treten. Innerhalb von Missionen gibt es zum einen die Möglichkeit, eine… aufreizende Krankenschwester zu finden, die uns neues Blut gibt. Zum Anderen werden wir von der liebenswerten aber auch unfassbar nervigen Mika wiederbelebt, wenn wir es wünschen.
Hin und wieder hilft uns unsere Chefin, eine 16-armige Agentin mit ebenso vielen Waffen. Darüber hinaus gibt es so genannte Gigolo-Missionen in denen wir mit gekauften Geschenken in einem witzigen Minispiel versuchen, eine Frau zu verführen. Mondos Trickkästchen enthält dabei auch eine Röntgenbrille, die den Mut-Level steigert. Ihr merkt schon, es wurde an alles gedacht!
Tja, das war jetzt so einiges. Und immer noch habe ich das Gefühl, dass meine Beschreibungen nicht ausreichen. Die ersten vier Zeilen sagen einfach mehr aus als 800 Wörter. Wer auf nur einen der dort genannten Punkte steht, der wird in Killer Is Dead um die 6-7 Stunden lang gut unterhalten. Anime Liebhaber, die ohnehin schon diesen Stil mögen, können direkt zugreifen. Alle anderen sollten dem Spiel dennoch eine Chance geben. Ich habe es getan und bereue es nicht.