Was als PC Titel auf Kickstarter anfing, geht nun als fertige Version auf der Playstation 4 weiter. Bei Kickstarter handelt es sich um einen 2D-Shooter in 16 Bit Grafik. Ob ein sich hier um einen einfachen Shoot n’ Run oder um einen komplexen Shooter im Retrogewand zeigt unser Test.
Eine fiese Terroristengruppe bringt die Welt in Angst und Schrecken, deswegen macht sich eine Söldnertruppe auf den Weg um die bösartigen Machenschaften zu beenden. Hierbei handelt es sich schon um die komplette Geschichte. Zwar gibt es Zwischensquenzen, welche im Comicstil gehalten sind. Auch hier bleibt sich der Titel treu, es wird ganz im Stil vergangener Spiele auf Sprachausgabe verzichtet und man bekommt die Story in englischen Textdialogen präsentiert. Diese sind aber sind aber überaus unterhaltsam und schön überzeichnet.
Bei dem Gameplay fühlen sich manche zurück erinnert an die Metal Slug Serie. Man schießt auf alles was einem in den Weg kommt, in allen Richtungen und zu jederzeit. Hier ist liegt auch die Stärke des Spiels. Man fühlt sich in die längst vergangene Tage eines Contras zurückversetzt und es spielt sich wie ein 2D-Shooter aus den 90er Jahren. Zusätzlich kann man sich hier noch ducken und Nahkampfattacken ausführen, und so dem Spielverlauf ein wenig Abwechslung bietet. Zudem hat man sich an den Nachladesystem von Gears of War bedient. Um schneller Nachzuladen erscheint ein Pendel und der Spieler muss im richtigen Augenblick die Schultertaste drücken. Schafft man es nicht, lädt die Spielfigur nur im normalen Tempo nach.
Würde das gesamte Spiel so ablaufen, würde ich Mercenary Kings problemlos weiterempfehlen. Aber leider ist ein wichtiger Bestandteil ein Craftingsystem, wo man Rohstoffe für bessere Waffen und Ausrüstungen braucht. Um diese Rohstoffe zu erlangen muss man sich durch langweilige Missionen quälen, welche kaum Spaß bereiten. Diese Missionen unterscheiden sich kaum von den vorherigen und bietet keine Abwechslung. In diesem Teil des Spiels herrscht Langweile. Zudem braucht man die Verbesserungen nicht für die normalen Missionen. Allein bei den Bosskämpfen werden diese benötigt. Weiterhin bietet auch diese Gefechte nicht immer Abwechslung. Anfänglich sind die Kämpfe spannend und man muss herausfinden, wo die Schwachstelle des Gegners liegt. In zunehmenden Spielverlauf wiederholen sich die Angriffsmuster jedoch und die Bossgegner ähneln sich zu sehr. So rechtfertigen nicht mal die Kämpfe gegen die Bossgegner das sammeln der Rohstoffe.
Wieder positiv ist die Grafik des Spiels. Der charmante 16 Bit-Look weiß zu gefallen und überzeugt von der ersten Sekunde. Er passt einfach zur überzeichneten und abgefahren Story von Mercenary Kings wie die „Faust auf’s Auge“ und sorgt beim Spielen für Charme und Begeisterung. Unterstützt wird das Gesamtpaket von einem wirklich gelungen Soundtrack im Stil eines Spiels aus den 90er Jahren.
Zusammenfassend weiß der reine Shooterteil von Mercenary Kings zu überzeugen. Man fühlt sich in die Zeit, wo Shoot n’ Run ein beliebtes Genre war zurückversetzt und genießt die Spielzeit jede Sekunde. Umso bitterer ist der Beigeschmack ein Craftingsystem in das Spiel zu zwängen. Es kommt überhaupt keine Motivation auf die Waffen aufzurüsten, denn die Missionen in welchen man die Rohstoffe sammelt sind langweilig und eintönig. Kann man über dies hinwegsehen, ist Mercenary Kings in einigen Teilen ein wirklich gelungenes Spiel. Vor allem wissen auch die witzigen Dialoge der Charaktere und der abgefahrene Stil des Spiels zu gefallen. Zudem ist das Spiel im Monat April für Playstation Plus Mitglieder gratis erhältlich, sodass es sich auf jeden Fall lohnt einmal hereinzuschauen. Der Vollpreis von 17,99 Euro wird das Spiel aber nicht gerecht, zu sehr stört das Sammeln von Rohstoffen den Spielfluss. Wer einen Nachfolger von Metal Slug oder Contra sucht wird hier leider nicht fündig.