2010 erschien die Sly Trilogy für die Playstation 3. Knapp vier Jahre nach dem Release findet die Kompilation ihren Weg auf die PS Vita und beinhaltet alle Remakes der Playstation 2 Teile der Sly Cooper Serie. Ob der Waschbär Sly auch auf der PS Vita zu überzeugen weiß, erfahrt ihr in unserem Test.
Sly Racoon ist der erste Teil der Serie und ist ein etwas anderes Jump n’ Run. Hier ist alles im Sinne des Schleichens. Als Meisterdieb meidet Sly Cooper Konfrontationen und schleicht lieber unbemerkt an seinen Widersachern vorbei. Nach einem Treffer segelt Sly das Zeitliche und es gibt keine Lebensenergieleiste. Die Story weiß auch zu überzeugen. Waschbär Sly muss als angehender Meisterdieb, das „Thievius Racoonus“ zurückerlangen, welches sich seit Generationen im Besitz der Cooper Familie befand. Das „Thievius Racoonus“ ist ein Buch, welches die Tricks der Meisterdiebe beinhaltet, jedoch wurde es von den teuflischen Fünf entwendet, sodass Sly sich die einzelnen Seiten zurückerobern muss. Für jede erlangte Seite lernt Cooper neue Fähigkeiten, welche ihn auf seinem Abenteuer zu Gute kommen.
Im zweiten Band of Thieves wird das Spiel actionreicher. Neben Sly könnt ihr noch seine Freunde Bentley und Murray spielen, welche im Gegensatz zum Protagonisten andere Fähigkeiten bieten. Auch ist das Spiel nicht mehr ganz so linear. Man muss nun Diebstähle und Einbrüche in Untermissionen planen, sodass einem im Spiel mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Ferner bietet das Spiel nun eine Energieleiste. Die tierischen Diebe können nun mehr als einen Treffer einstecken. So wurde im Gegensatz zum Vorgänger der knackige Schwierigkeitsgrad gelockert und das Spiel an eine jüngere Zielgruppe angepasst.
Der dritte Teil „Honour Among Thieves“ bietet den Abschluss der Trilogie. Bei diesem Abenteuer macht die Meisterdiebgruppe jagt auf das restliche Vermögen der Cooper Familie. Man kann sagen, dass es sich um eine konsequente Weiterentwicklung des zweiten Teils handelt. Jedoch kommt dies dem Spiel nicht zu gute, denn so verliert die Sly Serie ihre Wurzeln und es handelt sich um ein übliches Jump n’ Run, wo man Gegner besiegen muss und es kaum auf Schleichpassagen ankommt. Außerdem spielt man den Großteil des Spieles nicht mit Sly Cooper, sondern mit unterschiedlichen Charakteren, was in Teil 2 noch abwechslungsreich wirkte, nervt hier auf der Dauer. Alles in allem ist Honour Among Thieves der schwächste Teil der Trilogie.
Zuallererst muss man sagen, dass die Portierung auf der Vita gelungen ist. Das Spiel bietet eine guter Framerate und es läuft in nativer Auflösung auf dem Sony Handheld. So merkt man dem Spiel kaum die Playstation 2 Vergangenheit an. Dafür sind jedoch nicht die Zwischensequenzen an die Auflösung der Vita angepasst, sodass sich grobe Pixel bilden und das Gesamtbild beeinträchtigt wird. Hier haben die Entwickler bei der Portierung geschlampt! Weder auf der Playstation 3 Version der HD Collection noch auf dem PS2 Original findet sich der Fehler bei den Zwischensequenzen. Weiterhin ist der Touchscreen der PS Vita Konsole wunderbar ins Spiel eingebunden. Was auf der Playstation 3 in Form von Move Steuerung nervte wirkt auf der Vita gewollt und es funktioniert einwandfrei. Bis auf dem Schnitzer mit den Zwischensequenzen fühlt sich das Spiel wie ein für die Vita programmiertes an, und bietet keine Nachteile gegenüber der Playstation 3 Fassung.
Wer sich noch nicht vor vier Jahren die HD Collection für die Playstation 3 gekauft hat und eine PS Vita besitzt, für den ist das Spiel eine klare Empfehlung. Pro Spiel wird man ca. 15 Stunden grandios unterhalten. Jedoch bieten die Spiele keinen großen Wiederspielwert, sodass Besitzer der PS3 Fassung getrost auf das Spiel verzichten können. Es gibt nicht mal Cross-Funktionen mit der Playstation 3 Version, weshalb auch ein doppelter Kauf keinen Sinn macht. Alles in allem sind die Sly Spiele jedoch gelungene Jump n’ Runs und können jedem Freund von Hüpf- und Schleichspielen ohne Vorbehalte empfohlen werden, vorausgesetzt ihr besitzt noch keine Version der Trilogie.