Wenn man sich das Cover des Spiels anguckt werden die meisten denken, dass es sich bei Deception um eins der vielen japanischen Rollenspiele für die Playstation Vita handelt. Jedoch wissen die wenigsten nur, dass es sich hier um ein Spiel handelt, welches im Gameplay etwas völlig erfrischendes und skurriles bietet und sich vom Einheitsbrei in der heutigen Welt der Spiele völlig unterscheidet.
Vor 3000 Jahren ist der Teufel in einem Kampf gegen die zwölf Heiligen besiegt und verbannt worden. Diese Schmach will der Teufel nicht auf sich sitzen lassen und will Rache gegen die zwölf Heiligen nehmen. Um dies zu schaffen muss er die heiligen Verse finden, mit welchen er damals verbannt wurde. Ferner schickt er seine Tochter Laegrinna, welche er aus einem Teil seiner Seele geschaffen hat, auf die Suche nach den Artefakten auf welche die Verse stehen. Unterstützende Hilfe bei ihrer Mission kriegt sie von drei Dämonen: Caela, den Dämon der Raffinesse; Lilia, den Dämon der Blamage und Veruza, den Dämon des Sadismus.
Hört sich immer noch nach einem klassichen japanischen Rollenspiel an? Ist es aber nicht! Das Gameplay kann man am besten ins Strategie Genre einordnen. Um die Artefakte mit den Versen wieder zu erlangen legt Laegrinna fallen um ihre Gegenspieler zu quälen und besiegen. Am Anfang ist das geht das Spielprinzip schwer über die Hand. Die Steuerung muss erlernt werden und man muss erst Erfahrung sammeln, welche Fallen für welche Gegner am besten geeignet sind oder welche Kombinationen von Fallen am meisten Schaden bringen. Hat man Erfahrung gesammelt mit dem Spiel, geht das Spielprinzip voll auf. Es macht einfach nur Spaß verschiedene Fallen zu kombinieren und das Ergebnis dieser Kettenreaktion zu sehen. Auch gibt es verschiedene Gegnertypen, welche nur bei bestimmten Fallentypen Schaden erleiden oder Gegner mit Panzer, welche erst durch Fallen gebrochen werden müssen. Diese Abwechslung täuscht aber nicht über einen Kritikpunkt des Spiels hinweg. Im Prinzip macht man das ganze Spiel nur das selbe. Die Gegner kommen, Laegrinna stellt Fallen und die Gegner müssen besiegt werden. Die einzige Variation liegt darin, verschiedene Fallen oder Muster zu benutzen, sodass man viel Abwechslung im Spiel bekommt. Im weiteren Spielverlauf kann man immer mehr Fallen freischalten. Bei den Fallen gibt es eine Unterteilung. Gemäß den unterstützenden Dämonen gibt es Fallen die Punkte für Raffinesse, Blamage und Sadismus geben. Punkte in den Kategorien sammelt man, wenn man Fallen des jeweiligen Typs einsetzt. Je mehr Punkte man sammelt, umso mehr Fallen schaltet man frei.
Im Spiel kann man sic immer über die gegenüberstehenden Gegner erkundigen. Hier ist immer eine kleine Geschichte vorbereitet die man nachlesen kann, sodass man unterschiedliche Dinge über Soldaten oder andere Charaktere herausbekommt. Auch kann es der Fall sein, dass Zivilisten zufällig in den Kampf gelangen. Bei diesen Begegnungen sieht man, dass man für das böse unterwegs ist. Man kann hier keine Gnade walten lassen und man muss auch die Zivilisten durch die Fallen jagen. Eine Option den Kampf mit den Zivilisten aus dem Weg zu gehen gibt es nicht. Für Leute mit einer sadistischen Einstellung also genau das Richtige.
Im Hauptmenü gibt es ein Tutorial in welchem man die Steuerung lernt, bevor die Story überhaupt anfängt. Es ist zu empfehlen, dass man das Tutorial bevor man das richtige Spiel anfängt einmal durchspielt. So wird der ohnehin eher schwierige Einstieg ein wenig erleichtert und man bekommt ein kleines Gefühl über das was einen erwartet. Zur Steuerung zu sagen ist, da das Spielprinzip nicht etwas bekanntes ist und zumindest ich ein ähnliches Spiel noch nie gespielt habe, ist diese am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig. Jedoch ist es auch kein Kunstwerk die Steuerung zu verinnerlichen,da man nach ein paar Level die Steuerung fast im Schlaf kann.
Für PSVITA Verhältnisse ist die Grafik wirklich gelungen. Die Hauptcharaktere sind liebevoll im Animestyle gestaltet. Wenn man die Standardgegner jedoch dagegen ansieht, sind diese nicht ganz so liebevoll gestaltet und lassen das Detail der Hauptcharaktere vermissen. Für die Atmosphäre hilfreich, sind die Soundeffekte im Spiel. Der Soundtrack ist düster und man fühlt sich der Kulisse entsprechend in einem alten Schloss oder Ruine hineinversetzt. Wenn man Gegner durch die Fallen jagt geben sie auch verschieden Schreie ab. Diese können einen bis ins Mark erschüttern und unterstützt besonders die sadistische Ausrichtung des Spiels.
Neben der Hauptstory gibt es noch einen Modus in welchem man freie Kämpfe ausüben kann. Dort können Fähigkeiten trainiert werden oder Fallenkombinationen ausprobiert werden. Man kann diesen Modus fast als Trainingsmodus ansehen, da man keinerlei festgegebene Ziele innerhalb der Kämpfe hat um man völlig frei vorgehen kann. Auch gibt es noch zusätzliche Missionen, wo man bestimmte Ziele in den Kämpfen erreichen muss. Dies erweitert den Spielumfang und es macht auch Spaß, besonders wenn es die Kämpfe schwieriger und fordernder gestaltet.
Zusammenfassend ist Deception IV: Blood Ties ein wirklich interessantes Spiel. Die Story ist gelungen und vor allem das erfrischende Spielprinzip weiß zu gefallen. Jedoch mangelt es dem Spiel an Abwechslung. Dafür kann aber der Umfang auch überzeugen, die Hauptstory ist extrem lang und die Spezialmissionen erweitern den Spielumfang zusätzlich um ein paar Stunden. Negativ ist auch, dass man nur am Ende eines Levelabschnitts speichern kann. Verliert man ein Level muss man dies von vorne spielen. Muss man nach einem Level aufhören und man geht ins Hauptmenü und startet später das Spiel neu, muss man das Kapitel neu spielen. Das ist nicht im Sinn eines Spiels für eine mobile Konsole und man merkt, dass Deception IV seinen Ursprung auf der Playstation 3 Konsole hat. Sieht man über diese Punkte hinweg ist Deception jedoch ein sehr gutes Spiel und mein persönlicher Überraschungshit 2014. Das Fallenstellen macht einfach Spaß und das Spielprinzip hebt sich vom Mainstream ab und wirkt einfach neu und erfrischend. Für alle die ein neues PSVITA Spiel suchen, kann ich ihnen wärmsten empfehlen sich Deception IV mal genauer anzugucken. Ihr werdet sicherlich nicht enttäuscht werden.